Landschaft aufwerten
Die Region Stuttgart prägen vielfältige Landschaften wie Streuobstwiesen am Albtrauf, Weinberge in den Flusstälern von Neckar und Rems, Ackerland auf der Filderebene oder weitläufige Wälder im Schönbuch und Schwäbisch-Fränkischen Wald. Landschaft nicht nur schützen, sondern auch aktiv aufwerten und gestalten: Dies ist die Grundidee des Landschaftsparks Region Stuttgart. Der Verband Region Stuttgart engagiert sich dafür, die außergewöhnliche landschaftliche Vielfalt zu schützen und weiterzuentwickeln. Denn sie hat großen Anteil an der hohen Attraktivität der Region Stuttgart als Wohn- und Wirtschaftsstandort. Dabei geht es nicht nur um Naturlandschaft, sondern auch um Kulturlandschaft wie landwirtschaftliche Flächen oder Industriekultur. Natur und Kultur sollen zugänglich gemacht und miteinander vernetzt werden, so dass sich Bewohner*innen und Besucher*innen der Region gerne hier aufhalten.
Vielfältige Ideen für charakteristische Landschaftsräume
Mit dem Landschaftspark Region Stuttgart verfügt der Verband seit 2005 über ein wirksames Instrument, um aktiv gemeinsam mit den Kommunen und anderen Akteuren in die blau-grüne Infrastruktur der Region planerisch und finanziell zu investieren. Gemeinsam wurden konkrete Projektideen für charakteristische Landschafts- und Erholungsräume entwickelt, um diese langfristig und multifunktional zu sichern und aufzuwerten.
Für charakteristische Landschafts- und Erholungsräume werden Masterpläne erstellt, die übergreifende Handlungsschwerpunkte bis hin zu konkreten Projektideen definieren. Dabei variieren die Themen – von der Aufwertung und Rückgewinnung von Freiräumen bis hin zur Erschließung und touristischen Wertschöpfung der vorhandenen landschaftlichen Qualitäten.
Bis heute wurden sieben Masterpläne erarbeitet; ein weiterer für die Filderebene entstand auf Initiative der dortigen Kommunen in enger Anlehnung an die des Verbands Region Stuttgart. Schlaglichtartig werden nachfolgend die einzelnen Landschaftsräume beleuchtet.
Vom Albtrauf bis an die Rems
Das Remstal bietet ein großes natur- und landschaftsbezogenes Naherholungsangebot. Verbindend ist die Rems, an der sich die Kommunen und Sehenswürdigkeiten wie an einer Perlenschnur aufreihen. Schrittweise wurde in den letzten Jahren das Rad- und Wanderwegenetz ausgebaut und vernetzt und der Flusslauf an vielen Stellen besser erlebbar gemacht und ökologisch aufgewertet. Ein wichtiger Impulsgeber dafür war auch die interkommunale Remstal Gartenschau 2019.
Der Neckar ist nicht nur Transportweg – er verbindet ein kontrastreiches Miteinander von Natur und Kultur, Tradition und Technik, Geschichte und Zukunftsentwicklung. Zwischen vielen größeren und kleineren Städten und Dörfern, Industrieflächen und Verkehrsbauten prägen charakteristische Landschaften das Bild des Flusses – terrassierte Steillagenweinberge, Streuobstwiesen und Felderlandschaften. Ziel ist, dass der Neckar als Naherholungs- und Naturraum wieder an Qualität gewinnt.
Tief eingeschnittene Klingen und Schluchten, wildromantische Bäche und Wasserfälle, sanfte Hügel und Streuobstwiesen und idyllisch gelegene Seen kennzeichnen den Schwäbischen Wald. Auf Schritt und Tritt begegnet man Resten der römischen Grenzbefestigung Limes, der im Jahr 2005 in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen wurde. Diese landschaftlichen Reize und historischen Spuren bilden die Grundlage für die weitere Entwicklung von Natur und Landschaft.
Den Albtrauf prägt ein idyllisches Landschaftsbild, dem Eduard Mörike mit seinem Ausdruck der “Blauen Wand” ein literarisches Denkmal gesetzt hat. Ergänzt wird diese eindrucksvolle Natur- und Kulturlandschaft durch lichte Buchenwälder, Streuobstwiesen im Albvorland und ausgedehnten Wacholderheiden auf der Höhe – die typischen Landschaftsräume sollen behutsam und ökologisch verträglich weiterentwickelt werden.
Rund 63 Flusskilometer umfasst das kontrastreiche Filstal – vom naturnahen und ländlich geprägten Oberlauf zum industriell stark überformten und dicht besiedelten Unterlauf. Zahlreiche Relikte und Zeugnisse belegen die frühe Industrialisierung. Die Route der Industriekultur im Filstal rückt als Radroute diese industrielle Vergangenheit und Gegenwart ins Bewusstsein – sie bildet das Rückgrat für die weitere Aufwertung.
Wein, Wasser, Wald und Obst – kennzeichnet die kleinräumige und abwechslungsreiche Natur- und Kulturlandschaft im Murr- und Bottwartal. An diese landschaftlichen Besonderheiten knüpfen zukünftige Freizeit- und Erlebnisangebote an, um dieses große Potenzial nachhaltig zu heben und für unterschiedliche Ziel- und Altersgruppen erfahrbar zu machen.
Der Schönbuch gehört zu den bevorzugten Naherholungsgebieten in der Region Stuttgart. Der besondere Reiz dieser überwiegend bewaldeten Landschaft liegt in ihrer inneren, kleinteiligen Strukturierung durch Klingen und Schluchten, Bach- und Flusstäler. Angestrebt wird, das bestehende Freizeitangebot durch „Leuchtturmprojekte“ an ausgewählten Orten gezielt weiterzuentwickeln und die einzigartigen Naturräume durch Besucherlenkung bestmöglich zu erhalten.