Die ersten Projekte der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) stehen fest. Aus mehr als 100 Projekteinreichungen hat der Aufsichtsrat der IBA‘27-Gesellschaft nun 13 Bauvorhaben in der Region Stuttgart ausgewählt und zu offiziellen IBA’27-Projekten ernannt – weitere sollen folgen. Fünf Projekte liegen in der Landeshauptstadt Stuttgart, zwei in Wendlingen am Neckar und je ein Projekt in Backnang, Böblingen, Nürtingen, Salach, Sindelfingen und Winnenden. Die Projektträger kommen überwiegend aus dem kommunalen Bereich. Aber auch private Bauträger und Investoren sowie die Universität Stuttgart gehören dazu. Das Team der IBA‘27 berät die Projektträger dabei, wie sie ihre Bauprojekte umsetzen können und bringt sie mit Fachleuten aus der Region zusammen. Bei der Ausstellung im Jahr 2027 können Interessierte die fertigen Bauwerke vor Ort besuchen.
Ziel der IBA’27 ist es, die Region Stuttgart als lebenswerten und zukunftsfähigen Raum zu positionieren. Sie möchte zeigen, wie die Menschen in Zukunft leben, arbeiten und wirtschaften werden. Dabei legt die Ausstellung den Schwerpunkt auf Projekte, die besonders ökologisch, wirtschaftlich und sozial sind.
Gleich fünf IBA’27-Projekte nehmen sich der Umgestaltung brachliegender oder freiwerdender Industrieflächen an. So ist zum Beispiel geplant, das Areal des einstigen Spinnerei- und Webereiunternehmens „Heinrich Otto & Söhne“ in Wendlingen am Neckar umzubauen, nachzuverdichten und zu erweitern. Wo bisher noch ungenutzte, denkmalgeschützte Fabrikgebäude sind, soll bald ein urbanes Stadtviertel mit Wohnungen, Kultureinrichtungen und Produktionsstätten entstehen. Die thermische Energie des Neckars soll eine nachhaltige Stromversorgung im Quartier ermöglichen.
Ein weiterer Umbau ist in Sindelfingen geplant. Durch den Umzug des städtischen Klinikums auf das Flugfeld Böblingen/Sindelfingen wird ein etwa acht Hektar großes Areal mitten im Wald frei. Gemeinsam mit seinen Bürgern und dem IBA-Team möchte die Stadt ein Konzept für die künftige Nutzung der Gebäude erarbeiten.
Mit der Universität Stuttgart wird bei der IBA auch eine Hochschule vertreten sein. 14 Institute haben sich zusammengeschlossen, um herauszufinden, wie mehr Wohnraum mit weniger Ressourcen geschaffen werden kann. Die Idee: Gebäude sollen eine möglichst geringe Last haben, damit für ihre Erbauung weniger Material nötig ist. Darum errichtet die Universität auf einer Testplattform das erste adaptive Hochhaus der Welt. Dank einer intelligenten Lastenverteilung passt sich das zwölfstöckige Hochhaus selbst an Umwelteinflüsse wie Wind oder Erdbeben an und gerät auf diese Weise nicht in Schwingungen. Statt wie heute möglichst schwere, robuste Gebäude zu bauen, reichen so weniger und leichtere Materialen aus, um den Umweltbedingungen zu trotzen.