Die UNESCO hat das Werk des Künstlers und Architekten Le Corbusier als Welterbe der Menschheit eingestuft. Dazu gehören auch die beiden Häuser in der Weißenhofsiedlung Stuttgart. Sie zählen zu den herausragenden Beispielen moderner Architektur im vergangenen Jahrhundert. Die Weißenhofsiedlung war Teil der Bauaustellung 1927, die an verschiedenen Stellen Stuttgarts stattfand. Sie gilt als eine der bedeutendsten Architektursiedlungen der Neuzeit. Die Le Corbusier-Häuser sind die 41. Welterbestätte Deutschlands.
“Gemeinsam mit weiteren Architekten hat Le Corbusier die Architektur der Moderne seinerzeit neu definiert. Seine nun zum Erbe der gesamten Menschheit gehörenden Werke verkörpern typologisch den radikalen Bruch mit vormals verwendeten Stilen, Designs, Methoden, Technologien und Bautechniken”, erklärt Prof. Dr. Hartwig Lüdtke, Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission. “Sie stehen symbolisch für die damalige Erfindung einer neuen Architektursprache auf globaler Ebene und geben Aufschluss über unsere Geschichte. Ich freue mich sehr, dass das Welterbekomitee diese einzigartigen Werke in die Welterbeliste aufgenommen hat. Es liegt nun in der Verantwortung der gesamten Staatengemeinschaft, sie zu schützen.”
Insgesamt 17 Bauten und Ensembles des schweizerisch-französischen Architekten Le Corbusier (1887-1965) nahm das UNESCO-Welterbekomitee dieses Jahr in die Welterbeliste auf. Die Bauten stehen in Argentinien, Belgien, Frankreich, Indien, Japan, der Schweiz und Deutschland. Sie gelten heute als Ikonen der Baugeschichte. Le Corbusier setzte bei den Häusern in Stuttgart seine fünf Punkte einer neuen Architektur um. Zentrale Merkmale davon sind der Dachgarten, ein verschiebbares Langfenster, eine freie Grundrissgestaltung, Stützen statt massiver Mauern als tragende Konstruktion und eine freie Fassadengestaltung.