Drei Firmen aus der Region Stuttgart haben für herausragende Innovationen im Bereich Klima- und Umweltschutz den deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU) erhalten. Das Bundesumweltministerium und der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) zeichneten insgesamt acht deutsche Unternehmen im Dezember 2013 aus.
Der Böblinger Anlagenbauer Eisenmann überzeugte die Jury mit seiner leistungsstarken und mobilen Biogasaufbereitungsanlage, die durch Membranfiltration Biogas zu Biomethan in Erdgasqualität und abfallfrei aufbereitet. Dafür gewann Eisenmann den ersten Preis in der Kategorie umweltfreundliche Technologien. Mit einer Methanausbeute von über 99 Prozent ermöglicht die Anlage, den vollen Energiegehalt des Biogases zu nutzen. "Der aufbereitete Energieträger Biomethan ist flexibel, speicherbar und CO2-neutral", erklärte Anke Schäffer, Biogasspezialistin bei Eisenmann. Eisenmann montiert die Anlage in einem Container vor und nimmt sie bei sich in Betrieb, so dass der Kunde sie innerhalb kürzester Zeit bei sich an eine Biogasanlage und das Erdgasnetz anschließen kann. Das Biomethan lässt sich außerdem als Treibstoff nutzen.
In der Kategorie Prozessinnovationen für den Klimaschutz wurden die Daimler AG und die Gebr. Heller Maschinenfabrik gemeinsam für ein patentiertes Verfahren zur Beschichtung der Zylinderlaufflächen von Aluminium-Kurbelgehäusen prämiert. Kurbelgehäuse sind ein wichtiger Teil von Verbrennungsmotoren, sie setzen sich neben dem Zylinder aus Kühlmantel und Triebwerksgehäuse zusammen. Bei dem neuartigen Beschichtungsverfahren entsteht eine ultrafeine, sogenannte "Nanoslide"-Schicht, die mit ihrer spiegelglatten, extrem dünnen Oberfläche besonders widerstandsfähig ist und die Reibung niedrig hält. Je nach Motortyp lassen sich damit mehrere Prozentpunkte an Kraftstoff sowie einige Kilogramm an Gewicht einsparen. "Mit der Nanoslide-Technologie haben wir eine wichtige Innovation vorangetrieben und in Serie gebracht, die uns dabei unterstützt, unsere Motoren noch reibungsärmer und damit noch umweltfreundlicher zu machen. Diese Technologie bringt uns unserem Ziel, noch effizientere Antriebe zu bauen, wieder ein Stück näher", so Daimler-Entwicklungsvorstand Prof. Dr. Thomas Weber.
Der renommierte Innovationspreis für Klima und Umwelt wird im Zweijahresrhythmus seit 2011 in fünf Kategorien an Unternehmen und Personen verliehen, die mit ihren Innovationen dazu beitragen, Klima und Umwelt zu schützen. Darüber hinaus können sich die Sieger des IKU auch für die European Business Awards for the Environment bewerben.