Rotierende Pflanzen zur Stadtbegrünung

Geschäftsidee aus der Universität Hohenheim überzeugt bei der PUSH! Campus Challenge

© Universität Hohenheim, Jan Winkler Dr. Alina Schick von der Universität Hohenheim lässt ihre Pflanzen rotieren und horizontal wachsen (Foto: Universität Hohenheim, Jan Winkler)
Dr. Alina Schick von der Universität Hohenheim lässt ihre Pflanzen rotieren und horizontal wachsen (Foto: Universität Hohenheim, Jan Winkler)

Einmal pro Minute dreht sich der Blumentopf mit der Sonnenblume um die eigene Achse. Die Blüte zeigt jedoch nicht senkrecht nach oben – sondern steht waagrecht zur Seite. Das ist kein lustiger Kinderstreich, sondern ein Forschungsprojekt von Dr. Alina Schick vom Institut für Kulturpflanzenwissenschaften an der Universität Hohenheim.

“Wir lassen Pflanzen langsam waagerecht rotieren”, erklärt Dr. Alina Schick. Durch die permanente Rotation erzeuge man eine veränderte Schwerkraftwahrnehmung bei den Pflanzen. So wachsen sie horizontal. “Diese Art des Pflanzenwuchses kann in Zukunft bei der vertikalen Raumbegrünung, beispielsweise bei der Stadt- und insbesondere bei der Fassadenbegrünung eine wichtige Rolle spielen.”

Die Rotation erzeugt der “GraviPlant”. “Das ist ein von uns entwickeltes Hightech-Produkt, das auf der Basis sogenannter Klinostate in Form eines drehenden Pflanzentopfes beruht”, erklärt Schick. “Der GraviPlant ist ein innovatives Langzeitversorgungssystem für Pflanzen und aktuell zum Patent angemeldet. Es verbindet zukunftsträchtig technische und botanische Komponenten.”

Seit 2011 forscht die Wissenschaftlerin an den horizontal wachsenden Pflanzen, will ihre Idee der Stadt-, und Raumbegrünung wirtschaftlich machen und damit auf den Markt gehen. Zusammen mit der Universität Hohenheim hat sie sich bereits um eine Finanzierung für diese innovative Gründungsidee gekümmert: “EXIST” fördert Gründungen aus der Hochschule heraus für ein Jahr – nun auch ihr Unternehmen Visioverdis.

Ein weiteres positives Feedback, dass ihre Geschäftsidee ankommt, gab es zudem Mitte November: den 1. Platz bei der PUSH! Campus Challenge der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) in Kooperation mit dem Fachgebiet Entrepreneurship der Universität Hohenheim. Die Fachjury kürte Visioverdis aus sieben weiteren Gründungsideen nach einem Vortrag und einer Fragerunde zum Sieger.

“Die PUSH! Campus Challenge ist eine gute Möglichkeit, junge Menschen zu bekräftigen, eine Idee voranzutreiben, in der sie eine große Chance sehen”, sagt Prof. Dr. Andreas Kuckertz, Gastgeber der PUSH! Campus Challenge im Balkonsaal von Schloss Hohenheim und Leiter des Fachgebiets Entrepreneurship. “Visioverdis ist aber noch in einer anderen Weise bemerkenswert: Es zeigt, wie Forschung wirtschaftlich werden kann, ist die Idee doch direkt einem wissenschaftlichen Projekt entsprungen. Das freut uns natürlich besonders.”

www.visioverdis.de

PUSH! Campus Challenge

Die PUSH! Campus Challenge bietet eine Plattform für Hochschulteams, ihre Geschäftsideen einem breiterem Publikum und einer Fachjury aus Vertretern der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, der IHK Stuttgart, der Sparkassen / Volksbanken sowie weiteren Vertretern der Gründerszene der Region Stuttgart vorzustellen.

Teams aus Studierenden und Universitätsangehörigen der Universität Hohenheim, der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM), der Universität Stuttgart, der Hochschule für Technik Stuttgart (HFT), der Hochschule Esslingen und der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) stellten am 18. November 2015 im Finale der zweiten PUSH! Campus Challenge ihre Geschäftsidee vor und pitchten um den hochschulübergreifenden Gesamtsieg. Die Pilotveranstaltung fand am 5. Februar 2015 in Kooperation mit der TTI GmbH der Universität Stuttgart statt.

push.region-stuttgart.de

© Bild: Universität Hohenheim
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