Regiert wird mit Renz

Kleine, aber feine Marke: Der Böblinger Büromöbelhersteller Renz stattet die Topetagen der Wirtschaft aus

Regiert wird mit Renz. Die Referenzliste des Büromöbelherstellers aus Böblingen liest sich wie das Who is Who internationaler Konzerne. In den Chefetagen von Audi bis zum ZDF, von Lufthansa bis British Airways, von Mercedes bis zur Deutschen Bank stehen die hochwertig verarbeiteten und von Designern gestalteten Schreibtische und Büromöbel der Wilhelm Renz GmbH & Co. KG. Auch die Beamten im Pariser Justizpalast oder die Londoner Investmentbanker von Merrill Lynch schätzen die ästhetisch schnörkellosen und funktional durchdachten Konzepte der kleinen, aber feinen Marke aus der Region Stuttgart.

Die Philosophie von Geschäftsführer Eckart Renz, der das Familienunternehmen in der vierten Generation leitet, heißt: “Den größten Teil unserer Zeit verbringen wir mit arbeiten. Lassen Sie es uns wenigstens in einem schönen Ambiente tun.” Der Renz-Stil gibt sich sehr klar, puristisch, ohne Firlefanz und snobistische Attitüde, wirkt jedoch nicht kalt. Das zahlt sich aus. Mit zwölf Prozent wächst das Unternehmen schneller als die Branche. Auch die seit einigen Jahren bestehende Zusammenarbeit mit zwei internationalen Stars der Designerszene, dem Stuttgarter Duo Jehs und Laub trägt Früchte: Die Serie “LANE” erhielt 2007 den red dot award, die Serie “SONO”, entworfen von dem Hamburger Designer Justus Kolberg den nicht minder renommierten iF product design award.

Vorläufer des heutigen Unternehmens war die 1882 gegründete Stuttgarter Möbelfabrik Otto Vetter. Im Jahr 1902 übernahm Wilhelm Renz die Fabrik und verlegte einige Jahre später den Sitz nach Böblingen. In den Anfängen fertigte Renz vor allem Möbel für Privathaushalte. Innovativ war die Firma schon immer. So brachte Renz 1960 den ersten höhenverstellbaren Einsäulentisch auf den Markt.

Mitte der siebziger Jahre begann ein Umdenken im Unternehmen, nachdem man bei Renz feststellte, dass auch Büromöbel ihren Reiz haben und formschöne wie praktische Ausstattung ihre Anhänger haben. Auslöser dafür war die Erkenntnis, dass ein damals als Ess- und Arbeitstisch konzipiertes Möbel vorwiegend als Schreibtisch verkauft wurde.

Zu Beginn der 1980er Jahre wagte man dann die Neuausrichtung des Unternehmens zum Büromöbelhersteller – eine kluge Entscheidung in der damals gebeutelten Branche, in der allein Tradition keine Zukunft versprach. Die Spezialisierung hat sich ausgezahlt. Die kleine, aber feine Marke macht damit gute Geschäfte. Renz produziert ausschließlich am Standort Deutschland. Mit 60 Mitarbeitern erwirtschaftet Renz in Böblingen einen Umsatz von 10 Millionen Euro im Jahr. Einzig in Australien und den USA arbeitet Renz mit Lizenznehmern zusammen.

Präzision und maschinelle Fertigung verbinden sich mit dem Feingefühl handwerklichen Könnens, das den hochqualifizierten Mitarbeitern abverlangt wird, wenn beispielsweise an runden Tischplatten eine schräge Furnierkante angebracht werden soll. Hier kommen die Maschinen nicht mehr weiter und für einen Mitarbeiter bedeutet dies mindestens zwei Jahre Übung, um diese spezielle Form des Aufbügelns perfekt praktizieren zu können. Daher war es auch nie ein Thema, die Produktion ins Ausland zu verlegen.

Zahlreiche Designpreise, mit denen das Unternehmen seit Jahren regelmäßig ausgezeichnet wird, bestätigen den eigenen Anspruch. So erhielt die Designreihe LANE im vergangenen Jahr den red dot award: product design 2007.

Die Grundidee ist eine Tischplatte, die wie aus einem Stück gebogen erscheint und mit einem modularen Aufbewahrungssystem kombiniert ist. Das Möbelprogramm kann als Schreibtisch, Steharbeitsplatz oder Loungetisch genutzt werden. Neben der Design-Ästhetik, die durch edle Materialien wie Metallic-Lacke und ausgewählte Hölzer noch unterstrichen wird, stehen Handhabung und durchdachte Funktion bei allen Möbelserien im Vordergrund. Seien es die integrierte Beschläge und einklippbaren Kabelkanäle eines flexiblen Konferenztischprogramms oder die einfache Integration technischen Equipments in die Büroumgebung, damit die Gestaltung im Lot bleibt – eine Umgebung, in der man entspannt arbeiten kann und die Balance von Funktion und Repräsentation gewährleistet ist.