Raus aus der Popmusik, rein ins Internet

Die Synergetic AG in Wendlingen zählt zu den größten Webdienstleistern in Deutschland

Alexander Fritz und Markus Krämer hätten mit ihrer Band womöglich auch Popstars werden können, doch sie glaubten an den Erfolg des Internets, das sich zu Beginn der 1990er Jahre rasant zu entwickeln begann. Damals fragte der Vater einer der Gründer seinen Sohn: “Braucht man das überhaupt?” 1993 standen die beiden Studenten in die Startlöcher und gründeten die Firma Synergetic. Ein Jahr später integrierten sie das Systemhaus Sylogic in ihr Unternehmen, dessen Inhaber Murat Aygan der dritte Gesellschafter des Unternehmens wurde. In den vergangenen fünfzehn Jahren hat sich die Synergetic zu einem der größten Webdienstleister Deutschlands entwickelt.

Die Synergetic AG bietet als Full-Service-Agentur IT-Service in vielen Variantionen: als Internet-Serviceprovider, bei der Betreuung von Kundenrechneren, Domains und deren Registrierung, als Service beim Kunden vor Ort, bei der Entwicklung notwendiger Web-Applikationen, ebenso wie Consulting- und Schulungstätigkeiten. Rund 150.000 Websites betreut Synergetic. Dazu stehen einige hundert Kundenserver im Wendlinger Rechenzentrum. Die Kundschaft, die den Diensten der Synergetic AG vertraut, könnte unterschiedlicher nicht sein. Es sind Privatkunden und Schulen, der Stuttgarter Flughafen ist darunter, viele mittelständische Betriebe, aber auch große Unternehmen wie Samsung, Stihl, der Deutsche Sparkassenverlag oder Kabel Deutschland. Seit dem Jahr 2000 hat das Unternehmen seinen Geschäftsbetrieb auch über Partnerschaften, etwa mit der Deutschen Telekom AG, Microsoft oder T-Systems weiterentwickelt.

Die Gründer der synergetic AG erkannten früh das enorme Potenzial des Internets. Als eine der ersten Internet-Agenturen überhaupt gehörte die synergetic AG zu den Pionieren der Branche und nahm damals eine echte Vorreiterrolle ein. 1989 legte der britische Physiker Berners-Lee die Grundsteine für die “Erfindung” des Internet. Mit der Entwicklung von HTML und HTTP schuf er ein offenes System zum Abruf und Austausch von Informationen. Gerade einmal vier Jahre nach seiner revolutionärer Idee wurde 1993 der Grundstein der synergetic AG gelegt.

Dass die synergetic AG fast von Anfang an im Internet mit dabei war, gehört zu den großen Stärken des Unternehmens. Alle Entwicklungen der Technologien, des Screendesigns und der Programmierung wurden hautnah miterlebt und für innovative Lösungen weiterentwickelt. Von der langjährigen Erfahrung des Unternehmens profitieren in erster Linie die Kunden, die sich auf das Know-how des Teams verlassen können und dadurch einen erstklassigen Service genießen. Das mittelständische Multimedia-Unternehmen begann mit einer Handvoll Mitarbeitern in Esslingen-Zell und Altbach. 2002 verlegte Synergetic seinen Stammsitz in Wendlingen, das verkehrstechnisch ideal angebunden ist und beschäftigt dort mittlerweile 60 Mitarbeiter. Weitere 40 Angestellte arbeiten in mehreren Tochter- und Schwestergesellschaften. Seit 2000 ist das Unternehmen eine Aktiengesellschaft ohne Börsennotierung. Solides Wachstum und umsichtiges Wirtschaften war den Geschäftsführern wichtiger als der schnelle Erfolg um jeden Preis. Trotzdem wuchs die Synergetic AG allein im Jahr 2007 um 40 Prozent und auch im vergangenen Jahr lag Synergetic erneut im Plus. Markus Krämer sagt: “Wir waren vorsichtig und wollten kein fremdes Kapital in der Firma.” So überlebten sie die Krise der New Economy und sind auch in der aktuellen Situation gut aufgestellt.

“Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Fachkräften”, sagt Krämer.Dazu gehören Informatiker, IT-Systemkaufleute, Informatik-Kaufleute, Mediengestalter, Software-Ingenieure und Serveradministratoren. Bei Synergetic arbeitet ein junges Team. Die Hälfte der Belegschaft ist weiblich. Da es schwierig ist, geeignete Fachkräfte zu finden, bildet Synergetic selbst aus. Derzeit sind es sechs Auszubildende und ein BA-Student. Von der aktuellen Krise sieht sich das dynamische Unternehmen kaum betroffen. “Wir haben keinen Einstellungsstopp, im Gegenteil. Wir benötigen mehr Beschäftigte”, sagt Markus Krämer.