Mit Tradition zum Kulturerbe

Die Esslinger „Schwörtage“ sind jetzt Unesco-Kulturerbe

Foto: Stadt Esslingen

Auf Empfehlung der Unesco-Kommission sind die Esslinger „Schwörtage“ jetzt offiziell in die deutsche Liste des „Immateriellen Kulturerbes“ aufgenommen worden. Die mittelalterliche Tradition der Schwörtage der früheren Freien Reichsstadt Esslingen, ist auch heute noch lebendig: Am Schwörtag legte die Bevölkerung der Stadt früher gemeinsam mit dem Bürgermeister und dem Stadtrat einen feierlichen Eid auf die Einhaltung der Stadtverfassung ab. Dieser Eid unterstrich die kommunale Selbstregierung der Freien Reichsstädte und zeigte deren Unabhängigkeit gegenüber dem Kaiser. Auch heute noch verpflichten sich Oberbürgermeister und Gemeinderat – stellvertretend durch einen der Fraktions-Vorsitzenden – feierlich, die Verfassung einzuhalten. Auch legt der Bürgermeister vor den Bürger*innen Rechenschaft über das vergangene Jahr ab und stellt sein kommendes Programm vor. Ein Gottesdienst und ein Festumzug mit anschließenden „Schwörtagsfeiern“ gibt es nicht nur in Esslingen, sondern auch in den anderen ehemals Freien Reichsstädten Reutlingen und Ulm.

Als Immaterielles Kulturerbe werden von einer Unesco-Kommission Bräuche, Traditionen, Darstellungsformen, Objekte, Wissen und kulturelle Räume ernannt, die Gemeinschaften als Teil ihres kulturellen Erbes ansehen.

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