Eine Führung durch die barocke Schlossanlage, unerwartete Kuriositäten oder ein Bibelrundgang durch die Botanischen Gärten: wer ein Smartphone besitzt, kann mit der App der Universität Hohenheim jetzt zu eigenen historischen Mini-Exkursionen auf dem Campus aufbrechen. So bietet zum Beispiel der "Historische Rundgang" 28 Stationen mit digitalen Hintergrundinfos und Audio-Dateien. Neu und rechtzeitig zum Frühling: Die Campustour "Pflanzen der Bibel", die den Besucher zu 15 Pflanzen mit biblischen und botanischen Informationen auf dem schönsten und artenreichsten Campus Baden-Württembergs führt.
Feigenbaum, Libanon-Zeder, Myrthe oder der Granatapfel – das sind nur vier von 15 aufgelisteten Pflanzenarten des botanischen Bibelrundgangs in den Gärten der Universität. Bereits auf dem Weg sind Informationen abrufbar, ein kleiner Einführungstext zu jeder Pflanze erklärt und nennt die entsprechenden Bibelstellen. "Es ist die gelungene Verbindung von christlicher Tradition und technischer Moderne, die die Hohenheimer App so attraktiv macht, um Gästen einen meditativen Zugang in und zu Gottes Natur zu schaffen", sagt Prof. Dr. Ulrich Mell, Leiter des Fachgebiets Evangelische Theologie.
Dabei ist der individuelle Exkursions-Service für Besucher eigentlich nur ein Nebenprodukt der App. "Im Kern nutzen wir die App für viele Service-Funktionen für Universitätsangehörige und vor allem auch in der Lehre", erklärt Prof. Dr. Michael Kruse, Prorektor für Lehre. Mit dem Projekt "Mobile Lehre" wagt sich die Universität auf didaktisches Neuland: Die Studenten sollen zu sogenannten Lernorten gehen, vor Ort lösen sie Aufgaben, diskutieren Ergebnisse oder stellen im Live-Chat Fragen. Die Abstimmungsfunktion der App macht Blitzumfragen oder ein Kurzquiz direkt im Hörsaal möglich. Mittlerweile experimentieren mehrere Professoren in allen drei Fakultäten damit.
Aber auch für Besucher bietet die App ein eigenes Service-Angebot, etwa mit den Campustouren "Historischer Rundgang", "Pflanzen der Bibel" oder "Was so nicht zu erwarten war!": hier erfahren die Besucher beispielsweise die Geschichte von Bismarcks Attentäter, der als Jahrgangsbester Student der Agrarwissenschaft an der damaligen Akademie Hohenheim abgeschossen hat.
2009 hatten das Magazin Unicum und das Architekturportal BauNetz die Universität Hohenheim zum schönsten Studienort in ganz Baden-Württemberg gekürt. Eine Jury aus Studierenden, Journalisten und Architekten hatten Schönheit, Architektur, Infrastruktur und Ausstattung der Universitätsgelände bewertet.