Lady Jane als LED-Schönheit

Pioniere in Sachen Beleuchtung: Die Nimbus Group aus Stuttgart hat mit Qualität, Design und Eigenwilligkeit weltweiten Erfolg

© Frank Ockert /Nimbus
Überzeugende Kombination aus puristischem Design und technologischer Raffinesse
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Manche der LED-Schönheiten tragen Namen, die an bekannte Songs anknüpfen, etwa Lady Jane von den Rolling Stones
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Inzwischen macht das Unternehmen 98 Prozent seines Umsatzes mit LEDs

Wer würde nicht gerne einen Heiligenschein tragen? Die Stuttgarter Firma Nimbus trägt ihn immerhin im lateinischen Namen. Mit ihren Produkten spendet sie ihren Kunden jede Menge Licht – preisgekröntes Design und Nachhaltigkeit inklusive.

Der Architekt Dietrich F. Brennenstuhl gründete 1988 die Nimbus Group, die auf hochwertige Leuchten und Beleuchtungslösungen spezialisiert ist. Er setzte früher als andere auf die LED-Technik und erarbeitete sich damit weltweit sowohl einen großen Vorsprung als auch einen Namen. Seit 2006 hat das Unternehmen rund 8.000 LED-Projekte realisiert und verfügt damit über einen reichen Erfahrungsschatz. “Unser Spektrum reicht von der Ausstattung von Wohnhäusern, Arztpraxen, Schulen und Vorstandsetagen bis hin zu Firmenzentralen wie die Hauptverwaltung von Unilever in Hamburg, die ADAC-Zentrale in München und die Hauptverwaltung der Welthandelsorganisation in Genf”, erzählt Brennenstuhl.

Früher Schwenk von Halogen zu LED

Als die Halogenlampen Mitte der 1980er-Jahre zum Nonplusultra wurden, sah auch Nimbus darin die Chance für eine neue Formensprache. “Doch technische Parameter wie Hitzeentwicklung und Licht zeigten schnell, wie eingeschränkt die Möglichkeiten waren.” So entstand sein Interesse für die neue LED-Technologie, mit der sich Brennenstuhl seit dem Jahr 2000 intensiv auseinandersetzte und schnell überzeugt war, dass “diese sehr kleine, sehr effiziente und nur wenig Wärme produzierende Lichtquelle beste Voraussetzungen für einen Paradigmenwechsel im Leuchtenbau bot.” Während andere weiterhin mehr oder weniger ansprechende Gehäuse um das Leuchtmittel herum entwarfen, begriff Nimbus den Winzling als Kern, in dem völlig neue gestalterische Möglichkeiten verborgen waren.

“Nach fünf Jahren intensiver Forschung und Entwicklung mit Zulieferern war die LED so leistungsstark und zuverlässig, dass sie reif für den Markt war, den Nimbus von da an für einige Jahre nahezu konkurrenzlos bediente,” erinnert sich der Nimbus-Chef gerne. Die Konkurrenz muss das Stuttgarter Unternehmen dennoch bis heute nicht fürchten. Eher sind es die zahlreichen und teils dreisten Plagiate, gegen die sich das Unternehmen mal vehement, mal humorvoll mit den eigenen Mitarbeitern, die als Anzeigenmotiv Pate stehen, zur Wehr setzt.

Purismus und technologische Raffinesse

Alle Nimbus LED-Leuchten verbindet die überzeugende Kombination aus puristischem Design und technologischer Raffinesse. So steckt beispielsweise in den Leuchten der Familie Roxxane eine neuartige Bewegungsmechanik aus Friktionsgelenken, wie man sie von Laptops und aus der Medizintechnik kennt, außerdem eine innovative Miniarchitektur für die kühlende Luftzirkulation.

Ein Meilenstein war 2009 die Komplettausstattung der Hauptverwaltung von Unilever in Hamburg mit 3.500 Leuchten, eine großartige Referenz für den LED-Spezialisten, der inzwischen 98 Prozent seines Umsatzes mit LEDs erwirtschaftet. “Unser früher Einstieg in die LED-Technologie hat Nimbus nicht nur neu auf dem Leuchtenmarkt positioniert, sondern auch in die Lage versetzt, unseren gestalterischen Purismus weiterzuzelebrieren, radikal und ohne Kompromisse: Weniger ist mehr, weniger ist ökologisch und weniger ist anders”, umreisst Brennenstuhl die Philosophie seines Unternehmens.

LED-Schönheiten mit magischen Namen

Manche der LED-Schönheiten tragen Namen, die an bekannte Songs anknüpfen, etwa Lady Jane von den Rolling Stones, eine grazile Schöneit, die an Purismus kaum mehr zu überbieten ist. Eine verchromte Röhre auf weißer Fußplatte trägt ein längliches Leuchtenpaddel aus Acrylglas. Die Leseleuchte ist stufenlos höhenverstellbar und lässt sich in jede gewünschte Position drehen, oder abgenommen als tragbare Lichtquelle nutzen. Textilkabel in Neongrün, Pink oder Dunkelgrau komplettieren das Ensemble.

Roxxane erinnert hingegen an einen Song von Police: Drei exakt aufeinander abgestimmte und fein kalibrierte Friktionsgelenke ermöglichen es hier, die Leuchte leichtgängig in jede gewünschte Position zu bringen. Über Gestensteuerung lässt sich Roxxane berührungslos dimmen. Auf der 2.650 Meter hoch gelegenen “Quattro Festkogl Alm” im Tiroler Skigebiet wurde Roxxane – eigentlich als Tischleuchte konzipiert – als Deckenlösung verwendet.

Hingegen verdreht Eloise nicht nur Design-Enthusiasten den Kopf. Der superflache Kopf der graziösen Stehleuchte ist um 360 Grad drehbar. “Damit ist Eloise mobil und universell einsetzbar – als Leseleuchte oder zur atmosphärischen Raumaufhellung,” erläutert Brennenstuhl das Konzept. Die Going-to-Bed-Funktion dimmt die Leuchte innerhalb von drei Minuten herunter und schaltet sie schließlich aus. Entwickelt wurde Eloise von Nimbus zusammen mit dem Stuttgarter Designbüro Schwab/Panther.

Die knallbunte Pendelleuchte “Squeeze” des New Yorker Designers Karim Rashid, die wie eine weiche, geformte Hülle wirkt, bildet einen gestalterischer Kontrapunkt zur sonst so reduzierten Nimbus-Ästhetik, für die das Stuttgarter Unternehmen weltweit regelmäßig Designpreise gewinnt.

Gemeinsames Frühstück

Die Firmenkultur bei Nimbus hebt sich augenscheinlich von anderen ab. Jeden Morgen um 10 Uhr frühstücken alle 160 Mitarbeiter gemeinsam. Hier sitzt der Lagerarbeiter neben dem Controller, der Designer neben dem Sachbearbeiter. Die Nimbus Group verbindet dabei schwäbische Schaffigkeit mit lässiger Weltläufigkeit, Prozessdisziplin mit augenzwinkernder Kreativität, Qualitätsansprüche mit einem ausgeprägten Sinn für Soziales.

Die Nimbus Group fördert überdies seit vielen Jahren regionale Kinder-, Jugend- und Bildungsprojekte, ist Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und Mitglied im Stifterkreis des renommierten “Rat für Formgebung”. Die zur Nimbus Group gehörende Nimbus Research Company arbeitet aktuell an einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekt. Entwicklungspartner ist zudem das Fraunhofer-Institut für Bauphysik aus Stuttgart. Daneben kooperiert die Nimbus Group mit renommierten Hochschulen.

Innovationskraft und Umweltbewusstsein

Die gleiche Innovationskraft kommt auch bei den hochflexiblen Beschattungs- und Raumgliederungssystemen der Marken Rosso und Rossoacoustic zum Ausdruck – insbesondere bei den integrierten Akustiklösungen, in deren Entwicklung neueste Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung eingeflossen sind. Das innovative, schallabsorbierende Raumgliederungssystem hat in seiner textilen Variante Überzüge, die in einem CAD-gesteuerten Rundstrickverfahren ohne jede Naht hergestellt werden. Für Furore sorgte Rossoacoustic bereits vor einigen Jahren mit einem transparenten System, dessen feine Struktur an natürliche Waben angelehnt ist. Zusammen mit dem Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen der Universität Stuttgart (ITKE) wurde jüngst ein Forschungsprojekt für ein transparentes Akustikelement aus Biokunststoff abgeschlossen.

Zum Markenkern der Nimbus Group, deren sämtliche Unternehmensbereiche am Standort in Stuttgart-Feuerbach konzentriert sind, gehört auch umweltbewusstes Handeln. Nimbus-Lieferfahrzeuge fahren mit Strom und über 90 Prozent der Zulieferbetriebe befinden sich im Umkreis von nur 200 Kilometern.

Dem Werksgebäude gegenüber befindet sich der Showroom, ein ehemaliges Heim für Asylbewerber. Auf rauen, im Originalzustand belassenen Wänden erzählen alte Kritzeleien ihre eigene Geschichte. Im scharfen Kontrast hierzu spiegelt sich in der weißen Loft-Atmosphäre der kreative Geist der ausgestellten Leuchten. Mittendrin parkt eines der Motorräder des Chefs, eine feuerrote Racing Ducati 996. Noch so ein Beispiel dafür, dass das Unternehmen anders ist als viele andere.


nimbus-group.com