Es gibt Produkte, von denen man glaubt es müsse sie schon immer gegeben haben. Einerseits weil man sie im Alltag nicht missen will und andererseits, weil sie sich über Jahrzehnte hinweg eigentlich nicht groß geändert haben. Das möchte man auch von der Wärmflasche meinen, die vor allem eines können muss: Wärmen und das Wohlbefinden steigern – ob nun, weil die Füße kalt sind, der Bauch weh tut oder die Glieder schmerzen. Aber hat sich dieser Alltagsgegenstand, den Oma schon im Schrank hatte, wirklich so gar nicht verändert? Die Wärmflaschen von fashy erwecken einen anderen Eindruck.
Raus aus dem Badezimmerschrank und rein ins Wohnzimmer. Fashy produziert seit gut 60 Jahren Wärmflaschen und hat aus einem Produkt einen Kult gemacht. In rund 70 Länder weltweit gehen sie und sie sind in allen erdenklichen Farben, Größen und Designs in so ziemlich jeder Apotheke und Drogeriemarkt in Deutschland erhältlich.
Als führender Anbieter von Wärmflaschen ist das Unternehmen aber auch Experte für die Themen „Wärme zum Wohlfühlen“, „Rund ums Wasser“ und Babyartikel. Dazu gehören neben Badeschuhen und Taucherbrillen auch Ausgefalleneres wie Nackenwärmer mit Rapssamenfüllung, ein Antistressball, Kirschkernkissen mit Tiermotiven für die Kleinen und zwei Marken für Bademoden. „Fashy bietet einen außergewöhnlichen Mix und steht damit auf mehreren Beinen“, sagt Wolfgang Kraus, Geschäftsführer von fashy. Mit Textil- und Kunststoff- Produkten für die kalte und warme Jahreszeit, zum Plantschen und Profischwimmen, für Bett und Surfbrett, für das Kleinkind wie für Teenager und Erwachsene – fashy ist Spezialist in seiner Sparte und gleichzeitig breit aufgestellt.
Von der Folie zur Wärmflasche
Bis fashy seine erste Wärmflasche aus thermoplastischem Kunststoff auf den Markt brachte, bestanden Wärmflaschen aus Kupfer, Metall oder Gummi. Fashy war das erste Unternehmen, das Wärmflaschen mit Kunststoff herstellte. Vor dieser entscheidenden und äußerst cleveren Innovation, die 1976 kam, war das Unternehmen bereits beinahe drei Jahrzehnte erfolgreich tätig gewesen. Friedrich Kraus Senior gründete das heute in dritter Generation geführte Unternehmen 1948 als Großhandlung für Gummi- und Kunststofferzeugnisse in Stuttgart. Zur Produktpalette gehörten damals Haushalts-, Sanitäts-, und Drogerieartikel. „Früher entstanden unsere Kunststoffprodukte durch Verschweißen von Folien aus Kunststoff. Aus der Schweißtechnik entstand dann die Grundidee, auch Wärmflaschen nach diesem Verfahren zu produzieren“, erklärt Kraus. Kunststoff hat gegenüber Gummi einige Vorteile: Er lässt sich schweißen, ist haltbarer, kochwasserbeständig, geruchsneutral und recyclingfähig. Kunststoff erlaubt außerdem eine wesentlich ausgefallenere Materialgestaltung. So gibt es unter den fashy-Wärmflaschen nichts, was es nicht gibt: Ob in glatter Ausführung, mit Halblamelle zum Schutz vor zu großer Hitze, in Kissen- und 3D-Optik, mit Kristallsternen- und Wellendekor oder aber transparent mit Plastikfischen, die bei zu heißem Wasser ihre Farbe ändern – langweilig wird es beim Wärmflaschenkauf angesichts dieser teils fantasievollen teils sehr praktischen Designs sicher nicht. Für das Ausdenken und Entwerfen sind die fashy-Designer in der Firmenzentrale in Korntal-Münchingen verantwortlich.
Für jeden Geschmack auf dem Globus
Und natürlich sind auch die Geschmäcker verschieden. Bei einem international agierenden Unternehmen wie fashy gilt das ganz besonders. In England sind andere Farben angesagt als beispielsweise in Deutschland. „In England mögen sie rosa mehr“, sagt Kraus. In China hingegen ist das Siegel deutscher Ingenieurskunst und Qualität „made in Germany“ das wichtigste Kriterium. Nachdem sich das Unternehmen im Jahr 2000 mit den Geschäftsfeldern „Wärme zum Wohlfühlen“ und „Rund ums Wasser“ neu ausgerichtet hatte, machte es auch schnell die Erfahrung, dass die Vorlieben in der Bademode von Land zu Land sehr unterschiedlich sind. „In China hört es bei der Konfektionsgröße 38 auf“, sagt Kraus. „Westbay, eine fashy-Marke für Bademode im Surferstil, läuft in Italien besser als die klassischen Schnitte“, nennt er ein weiteres Beispiel.
Zur Internationalisierung der Firma gehörte auch eine Namensänderung 1986 von Gummi-Kraus zu Fashy GmbH. „Fashy – so hießen damals unsere Badekappen“, so der Geschäftsführer.
Ebenso in den 80er-Jahren begann fashy, Bezüge in allen Formen und Farben anzubieten, in den 90ern kamen Plüschbezüge für Kinder dazu. So wurde aus der Wärmflasche ein besonders warmes und wohltuendes Kuscheltier, nach dem sich greifen und mit dem sich wunderbar schmusen lässt. Der Trend hin zu immer verspielteren Wärmflaschendesigns hat sich in Lizenzfiguren wie Snoopy, Shaun das Schaf oder Prinzessin Lillifee fortgesetzt.
Wärme und Badespaß made in Germany
Fashy legt großen Wert auf die hohe Qualität und die Sicherheit seiner Produkte. Neben der Idee, Kunststofffolien zu Wärmflaschen zu schweißen, konnte sich fashy mit einer weiteren technischen Innovation deutschland- und europaweit einen Vorsprung sichern: Das Unternehmen entwickelte eine Verschlusstechnik, die ganz ohne Gummidichtung auskommt, weil die Wärmflasche mit der Gewindebuchse am Flaschenhals verbunden ist. Die Wärmflaschen sind außerdem TÜV-geprüft und entsprechen europäischen Standards für Medizinprodukte. Die „Basiswärmflasche“, wie Kraus sie nennt, wird in Thüringen gefertigt und dort tagtäglich getestet. Die textilen Produkte hingegen, anfangs noch in Heimproduktion hergestellt, werden seit 1998 in Vietnam im eigenen Produktionsbetrieb genäht. „Nur so können wir die Qualität aufrecht erhalten und für die Sicherheit unserer Produkte garantieren“. Dazu gehört auch, dass in der ausländischen Produktionsstätte gute Arbeitsstandards herrschen; das sei dem Unternehmen sehr wichtig, so Kraus.
Die ständige Qualitätskontrolle und Rücksprache mit dem Endverbraucher hat noch weitere Verbesserungen gebracht: „Gerade für ältere Leute ist es beispielsweise mühsam, das Wasser exakt in die kleine Öffnung zu gießen“, erklärt Kraus. So entstanden Wärmflaschen mit extra großem Einfüllgewinde. Heute findet der Kontakt zum Kunden auch über die Präsenz von fashy in sozialen Netzwerken wie Facebook statt. „Da bekommen wir zum Beispiel Feedback von Müttern, die unsere Babyartikel kaufen“, sagt Kraus.