Im August 1957 brach ein VW-Käfer in Kirchheim am Neckar zu einer Reise nach Afrika auf. Er tuckerte über den westlichen Teil des Schwarzen Kontinents bis zum Kap der Guten Hoffnung, um dann über Ostafrika in Richtung Europa zurückzukehren. Am Steuer saß Arthur Benseler, Volkswirt von Beruf. Von nachfolgenden Touren brachte er eine Fülle von Material mit. Eine Kunstsammlung, ein Bild- und Musikarchiv sowie eine Bücherei sind im Afrika-Haus untergebracht, das der Weitgereiste in Freiberg am Neckar dafür errichten ließ.
“Das Afrika-Haus, immer wieder auch Stätte des persönlichen Austauschs mit afrikanischen Künstlern, soll so den interkulturellen Austausch fördern, verfehlte kulturelle Apartheid-Ideen vermeiden helfen und statt dessen Vorstöße in neue künstlerische Dimensionen versuchen” – so formulierte es der Gründer des Museums, der im Jahr 2010 85-jährig verstarb.
Das Spezialmuseum zeigt äußerlich Anklänge an den berühmt gewordenen Ndebele-Kral in Südafrika, der als eine der schönsten und künstlerisch ausgereiftesten Formen dieser traditionellen afrikanischen Wohnstatt gilt. Die Freiberger Sammlung umfasst eine breite Palette an Kunstrichtungen aus den verschiedensten geografischen Regionen des riesigen Kontinents. Ebenso werden die Wurzeln der neuen Kunst in alten kulturellen Bräuchen dargestellt, Verbindungen zu Ahnen- und Fruchtbarkeitskulten aufgezeigt, ebenso wie zu den Kulten des Animismus und den mystischen Vorstellungen der Magie- und Maskengeisterkulte.
Jedes Jahr bietet das Afrika-Fest eine ganz besondere Gelegenheit, den faszinierenden Kulturen dieses Kontinents zu begegnen. Herzlich willkommen, oder, wie es auf Kisuaheli heißt: “Komm herein” – “Karibu!”