Jede Insel ein Unikat

Die Contexo GmbH aus Winterbach ist Technologieführerin im Bauen von Maschinen, die in höchster Geschwindigkeit große Stückzahlen herstellen. Dabei wird jede Maschine nur einmal gebaut, da Trends und neue Gesetze ständige Anpassungen erfordern

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Borkum, Sylt, Malta oder Tahiti? Wer denkt, schöne Inseln und Maschinen passen nicht zusammen, der wird in Winterbach im Rems-Murr-Kreis bei Stuttgart eines Besseren belehrt. Denn hier schmücken kleine Namensschilder große Maschinen. Hinter der idyllischen Insel Sylt verbirgt sich deshalb kein Sommer-Urlaub, sondern eine hochentwickelte, laute Maschine, die rund um die Uhr tausende von Deckeln, Sprühköpfen oder Kabelbindern herstellt. Gelebt wird diese Praxis beim Maschinenbauer Contexo. Jede Maschine ist ein Unikat und erhält den Namen einer Insel – auch für die einfachere Zuordnung und den Spaß-Faktor: „Es waren auch mal Figuren aus Science-Fiction-Serien im Rennen. Mit den Namen von Inseln sind wir nun aber ganz zufrieden“, lächelt Matthias Müller. Als Chief Customer Officer (CCO) kümmert er sich um Kunden der Contexo GmbH. Zusammen mit seinen beiden Brüdern Jürgen und Steffen Müller führt er inzwischen die Geschäfte des familieneigenen Maschinenbauers.

Mit High-Speed Maschinen zum Erfolg

Contexo baut auf einer Fläche von über 10.000 Quadratmetern Maschinen für die Industrie. Bei Familie Müller waren Gehäuse und Werkzeuge schon immer ein Thema. „Mein Vater, Großvater und Ur-Großvater waren Mechaniker-Meister. Vielleicht lag das in den Genen“, blickt Müller zurück. Was die Eltern in den 1970er Jahren mit dem Herstellen von Metallsägen und präzisen Teilen begannen, übernehmen nun nach und nach die großgewordenen Kinder: Eine Mischung aus altem Handwerk und der stetigen Weiterentwicklung neuer Technologien macht Contexo heute mit etwa 150 Mitarbeitenden zum Technologieführer in der High-Performance-Automation. Dazu zählen Maschinen, die besonders effizient, kostengünstig und schnell hohe Stückzahlen herstellen können – im Fall von Contexo bis zu 1.200 Teile pro Minute.

Vielfältige Branchen und Artikel

Die Artikel, die mit den Maschinen von Contexo hergestellt werden, sind in ganz unterschiedlichen Branchen zuhause: Dazu gehören etwa Pipetten und PCR-Tests für die Medizin, Sprühflaschen und Sprühköpfe für den Bereich Pflege und Hygiene sowie Kartonverschlüsse und Deckel für die Lebensmittel-Industrie. Zu den „Consumer Goods“ gehören neuerdings nicht mehr nur Kabelbinder und Stecker, die mit Maschinen von Contexo entstehen, sondern auch Batterien für die Automobilindustrie. Aus acht Teilen bastelt die automatisierte Maschine seit neuestem eine Lithium-Ionen-Batterie zusammen. So erschließt Contexo regelmäßig neue Branchen und springt auf Trends auf.

Trends erkennen und innovativ sein

Für den Erfolg von Contexo spielen diese Mega-Trends schon immer eine entscheidende Rolle. Dazu gehören etwa neue Gesetze der Europäischen Union, die nur bestimmte Verpackungen zulassen, um die Umwelt zu schützen. Auch die Corona-Pandemie und der kurzfristige Bedarf an PCR- und Schnelltests ist ein Mega-Trend, der von Maschinenbauer aufgegriffen wird. „An der Stelle kommen wir ins Spiel, da wir unseren Kunden die breiteste Palette an Technologien für die wirtschaftliche Industrialisierung anbieten können. Das ist unsere Kern-Kompetenz“, sagt Müller. Dann setzen sich Mitarbeitende von Contexo mit Kunden zusammen und tüfteln, erklären, diskutieren und verhandeln, bis für den Bedarf das passende Unikat gefunden ist. Am Ende liefert Contexo eine Maschine an Kunden aus Deutschland, den USA, Brasilien oder Mexiko aus. „Wir bauen nichts doppelt“, verrät Müller. Mal sei die Aufgabe, eine Maschine für Karton-Verpackungen zu bauen. Am nächsten Tag gehe es um Maschinen für Batterien oder verschließbare Dosen mit ganz anderen Anforderungen. „Das fordert unser Team extrem. Macht unsere Tätigkeit aber umso spannender.“

Mehr Platz für Maschinen

Die Arbeit scheint sich zu lohnen: Gut ist die allgemeine Stimmungslage des Maschinenbauers, sehr gut die Auftragslage. Freuen kann sich Contexo auch über einen Neubau, der in den kommenden Monaten umgesetzt wird. Mit Weitblick hat sich der Maschinenbauer aus dem Rems-Murr-Kreis bereits vor einiger Zeit Flächen gesichert. Damit schafft sich das Unternehmen bald in direkter Nachbarschaft mehr Platz für Maschinen, Büros und Parkplätze.

Hohes Fachkräfte-Niveau

Nicht nur deshalb ist Contexo für die Zukunft gut gewappnet. „Hier in der Region Stuttgart stimmt einfach das Setting, um langfristig Erfolg zu haben. Speziell das Maschinenbau-Cluster mit Partner-Firmen sowie Fertigungs- und Technologieunternehmen funktioniert hervorragend“, gibt sich Kunden-Chef Müller mit den Bedingungen am Standort zufrieden. Auch das Niveau von Fachkräften sei sehr hoch und komme dem Maschinenbauer entgegen.

Maschinen und ihre Namen

Über 800 Maschinen hat der Technologieführer aus der Region Stuttgart so bereits für seine Kunden in der ganzen Welt hergestellt. Durch Veränderungen in der Gesellschaft und daraus entstehende Bedarfe kommen stetig weitere hinzu. Wie die neuen Maschinen wohl genannt werden? Die Belegschaft sammelt bereits Ideen.

contexo-automation.de

Autor: Jannik Hausmann