Die Walther Schoenenberger Pflanzensaftwerk GmbH & Co. KG produziert in Magstadt seit über 80 Jahren frisch gepresste Heilkräutersäfte, die gemäß Arzneimittelgesetz als Naturheilmittel anerkannt sind. Bio-Vertragsbauern liefern über 90 Prozent der Pflanzen-Rohstoffe in kontrollierter Bio-Qualität. Fünf Millionen Flaschen der 35 Saftvarianten liefert Schoenenberger jährlich an die Reformhaus- und Apotheken-Partner in Deutschland und ins Ausland.
Altes Kräuterwissen ist wieder gefragt – nicht nur in der Generation der über 50-Jährigen. Immer mehr junge Menschen, denen ein Lebensstil auf der Basis von Gesundheitsbewusstsein und Nachhaltigkeit wichtig ist, entdecken die Heilkraft reiner Pflanzensäfte – zur Entschlackung, zur Reinigung der Haut von innen, aber auch als Teil des persönlichen Fitness- und Wellnessprogramms. Bücher über Anbau, Ernte und Verwendung von Heilkräutern boomen. Wer nicht über das nötige Fachwissen verfügt oder keine Lust hat, in aller Herrgottsfrühe auf allen Vieren auf der Suche nach Kräutern durch die Natur zu robben, kann auf die Frischpflanzensäfte von Schoenenberger aus Magstadt bei Stuttgart zurückgreifen. 35 Heilpflanzensäfte hat das Traditionsunternehmen im Programm: von A wie Artischocke zur Unterstützung der Verdauungsfunktionen bis Z wie Zinnkraut zur Durchspülung der Harnwege bei bakteriellen Infekten. Die Anwendungsgebiete sind so vielfältig wie die Pflanzen selbst. Der Renner unter den Säften, die die Abwehrkräfte unterstützen, wird aus dem Purpursonnenhutkraut (Echinacea purpurea) hergestellt. Im Frühling und zu Beginn der Badesaison im Sommer greifen die Reformhaus-Kunden besonders gerne zur klassischen Schoenenberger
Schlankheits- und Entschlackungskur aus Artischocken-, Brennnessel- und Kartoffelsaft.
Bei allen Frischpflanzensäften bleiben die Inhaltsstoffe der Heilpflanzen nahezu unverändert. "Sie werden weder verdünnt, noch getrocknet, durch Alkohol extrahiert oder mit Zusatzstoffen gemischt", erklärt Hans-Jürgen Schumacher, Geschäftsführer bei Schoenenberger. "Die Rezeptur der Natur wird nicht beeinflusst, alle Wirkstoffe bleiben in ihrer natürlichsten Form, nämlich gelöst im Pflanzensaft, für den Organismus verfügbar."
"Lasst das Natürliche so natürlich wie möglich"
Der junge Apotheker Walther Schoenenberger machte Anfang der 1920er Jahre eine wichtige Entdeckung. Beim Studium alter Kräuterbücher stieß er auf vergessene Heilmethoden auf der Grundlage der therapeutischen Wirkung frischer Pflanzensäfte. Zunächst experimentierte er in der heimischen Küche in Stuttgart mit Saftpressen und Dampfdrucktöpfen und fand nach vielen Versuchen im Jahr 1926 tatsächlich ein Wirkstoff schonendes Verfahren zur Haltbarmachung frischer Pflanzen-Presssäfte: Im Februar 1927 gründete er das Walther Schoenenberger Pflanzensaftwerk und zog bald darauf in eine alte Brauerei nach Magstadt. Sein Betriebskapital: Eine Idee und das Sparbuch seiner Verlobten.
Der Betrieb wuchs rasch, denn die Möglichkeit, ganzjährig frische Presssäfte von Brennnessel, Spitzwegerich oder Schafgarbe trinken zu können, überzeugte viele gesundheits- und naturbewusste Menschen. Die Reformbewegung, die gerade ihren "zweiten Frühling" erlebte, tat ein Übriges.
Um die Wirksamkeit und Haltbarkeit des Saftes zu sichern, mussten die frisch geernteten Pflanzen noch am Erntetag gepresst und unverzüglich in Flaschen abgefüllt werden. Besonders schwierig war es, die ortsansässigen Bauern davon zu überzeugen, "Unkraut" anzubauen. "Das hat Walther Schoenenberger Überredungskunst und viel Geld gekostet, doch er versprach den Bauern für fünf Jahre jeweils den Ertrag einer guten Weizenernte, das waren damals 20.000 Mark", sagt Hans-Jürgen Schumacher. "Nur so konnte der Betrieb ausgebaut werden, zwei Gärtnereien von damals arbeiten heute in der dritten Generation für uns." Diese müssen vorausschauend Anbau, Pflege und Ernte der vielen Kulturen planen, denn für die Herstellung hochwertiger Bio-Pflanzensäfte ist es wichtig, dass die Produktion überwiegend vor Ort stattfindet. Über 90 Prozent der Pflanzen stammen aus dem Bio-Anbau von Vertragsbauern aus der Magstadter Umgebung.
Heute wird auf größeren Kräuterfeldern auch maschinell geerntet, nur beim Weißdorn war das bisher nicht möglich. "Bisher wurden die Blätter und Blüten des wilden Crataegus immer von Hand gesammelt", sagt Hans-Jürgen Schumacher.
"Vor einiger Zeit haben wir angefangen, mit wissenschaftlicher Begleitung, Weißdorn auf der Schwäbischen Alb zu kultivieren."
Vom Feld in die Flasche in wenigen Stunden
Um den größtmöglichen Wirkstoffgehalt aus dem Pflanzenzellsaft ziehen zu können, erfolgen schon während der Wachstumsperiode laufend Pflanzen- und Bodenproben durch Biologen und Chemiker, die bei Schoenenberger angestellt sind. Geerntet wird grundsätzlich im Morgengrauen, wenn die Pflanzen taufrisch und die Heilkräfte am wirksamsten sind. Die sorgsam zerkleinerten Pflanzen gelangen schichtweise auf die Packböden einer hydraulischen Etagenpresse. Dort werden sie mit einem Druck von bis zu 300 bar ausgepresst. Der gewonnene Pflanzensaft fließt über eine Entkeimungsschleuse
(KZE) durch ein absolut keimfreies, geschlossenes Edelstahlrohrsystem zur Abfüllanlage. "Wir verarbeiten immer die gesamte Jahresproduktion einer Pflanzensorte, deshalb lagern bei uns zwischen vier und fünf Millionen Flaschen Pflanzensaft", erklärt Hans-Jürgen Schumacher. "So haben wir immer ausreichende Vorräte, falls es zu Schwankungen in der Produktionsmenge kommen sollte." Aus einem Kilogramm Pflanze wird zwischen einem halben und einem dreiviertel Liter Saft gewonnen. Der Pressrückstand wird kompostiert.
Zu den Besonderheiten der Schoenenberger Pflanzensäfte gehört es, dass sie nicht "geschönt" werden. So schmeckt der Kartoffelsaft "erdig" nach Kartoffelknolle, der Rosmarinsaft nach würzigem Rosmarinkraut – also manchmal reichlich bitter, falls die Pflanzen Gerbstoffe enthalten. "Man schmeckt die Wirkung, unsere Kunden haben sich daran gewöhnt und erwarten das auch, der Saft soll ja nicht als Durstlöscher dienen, sondern als Indikationsmittel, das bei Bedarf eingenommen wird", sagt Hans-Jürgen Schumacher. Die Heilpflanzensäfte wirken auf den ganzen Körper, haben praktisch keine Nebenwirkungen – und sind nach dem Arzneimittelgesetz geprüft.
Fünf Millionen Flaschen Frischpflanzensaft produziert Schoenenberger jährlich. Dafür verarbeiten die 80 Mitarbeiter in Magstadt täglich an die 700 Tonnen Frischpflanzen. Der Jahresumsatz liegt bei 20 Millionen Euro.
Der ökonomische Erfolg und der Schutz der Umwelt sind für das Unternehmen gleichrangige Ziele. Bei Schoenenberger ist man auch nach über 80 Jahren noch davon überzeugt, dass das Credo "Natur pur" auch das Erfolgsrezept für die Zukunft ist.
Walther Schoenenberger Pflanzensaftwerk GmbH & Co. KG:
Hans-Jürgen Schumacher (Geschäftsführer), Hutwiesenstraße 14, 71106 Magstadt, Tel. 07159-403-141
Fax 07159-403-170,
E-Mail: Hansjuergen.Schumacher@wschoenenberger.de http://www.schoenenberger.com