Das Stuttgarter Unternehmen PathoScan hat ein System entwickelt, das infiziertes Saatgut in kürzester Zeit erkennt und so verhindert, dass Erreger sich weiter verbreiten können.
Erkranken die Pflanzen eines Züchters, finden Marco Thines und Frank Brändle, Gründer von PathoScan, heraus, ob das Saatgut daran schuld ist. Sie vergleichen dabei gesundes mit dem verwendeten Saatgut und klären mithilfe einer DNA-Analyse das Profil des Erregers auf. Um jenen bei späteren Saatuntersuchungen wiedererkennen zu können, setzen die Wissenschaftler einen sogenannten molekularen Marker ein. Beim Menschen wird ein ähnliches Verfahren angewandt, um beispielsweise Infektionskrankheiten wie Herpes festzustellen.
Neu an diesem Testverfahren ist, dass es empfindlicher und genauer als die bisherigen ist und noch schneller als sonst die Verbreitung des Erregers stoppen kann. Dank PathoScan weiß der Züchter schon nach vier Tagen, ob sein Saatgut erkrankt und noch weiter verwendbar ist.
Besonders die Agrarindustrie und die EU-Kontrollorgane sind an dem Verfahren von PathoScan interessiert. Bislang fehlte es an den europäischen Grenzen an Möglichkeiten, importiertes Saatgut in kürzester Zeit nach Infektionen zu untersuchen und so dessen Einführung zu verhindern.
Marco Thines und Frank Brändle entwickelten das neue Testverfahren im Rahmen ihrer Doktorarbeiten über Infektionsbefall bei Pflanzen. Sie erkannten die Bedeutsamkeit ihres neuentwickelten Systems und entschieden sich für die Gründung des Unternehmens PathoScan. Dabei wurden sie von der CampusAgentur IBH der Universität Hohenheim beraten, die Absolventen bei der Existenzgründung berät und unterstützt.