Ri-ra-rutsch, wir fliegen durch die Luft!

In Rutesheim steht Deutschlands erste Freestyle-Halle

© Freestyle Academy / Julien Fincker Freestyle Academy Stuttgart: Im Rutesheimer Gewerbegebiet am Autobahnanschluss gelegen, ist die ungewöhnliche Sporthalle europaweit die größte ihrer Art und die erste in Deutschland. (Foto: Freestyle Academy / Julien Fincker)
Freestyle Academy Stuttgart: Im Rutesheimer Gewerbegebiet am Autobahnanschluss gelegen, ist die ungewöhnliche Sporthalle europaweit die größte ihrer Art und die erste in Deutschland. (Foto: Freestyle Academy / Julien Fincker)

Vor über 60 Jahren haben Surfer den Freestyle im Skateboarden erfunden, um bei schlechten Wetterbedingungen im Meer das Wellenreiten wenigstens im Trockenen üben zu können. Figuren springen, sich in der Luft drehen, Hindernissen ausweichen, über Schanzen fliegen – Freestyle praktizieren mittlerweile auch Snowboarder, Skifahrer, Biker und Inlineskater. Diese actionreiche Sportart lässt sich nicht ganz so einfach vor der Haustür ausüben. Entweder fehlen Schnee, Rampe oder aber die entsprechenden Kenntnisse, um die waghalsigen Tricks durchführen zu können.

Freestyler in der Region Stuttgart können sich das ganze Jahr über in ihrer ungewöhnlichen Disziplin austoben. In Rutesheim lädt die Freestyle Academy Stuttgart, eine sogenannte Indoor-Freestyle-Halle, zum Tricksen mit allerlei Gerät ein – Adrenalinstoß garantiert. “Die Halle ist einzigartig in Deutschland und nicht vergleichbar mit sonstigen Indoor-Spielplätzen”, sagt Tobias Bühner, Betriebsleiter der Freestyle Academy Stuttgart.

Bodentrampoline, eine neun Meter hohe Sprungschanze mit Anfahrt auf einem schneeähnlichen Belag, Rampen mit unterschiedlicher Absprunghöhe für alles, was Rollen besitzt, und eine Kletterwand – Luftakrobaten kommen voll auf ihre Kosten und landen dabei immer weich auf Luftkissen. Auf dem 1.600 Quadratmeter großen Abenteuergelände gibt es außerdem eine Trickskipiste mit Hindernissen und einen Skaterpark. Kinder unter sechs Jahren können sich auf Minitrampolinen, einer Riesenrutsche und an einer kleinen Kletterwand vergnügen.

“Das Angebot richtet sich an verschiedene Altersgruppen und Niveaus. Bei uns geht es bei den ganz Kleinen los, von der Basis bis zum Athleten ist alles vertreten. Man kann auch mit dem Bobby-Car kommen und die Schanze runterfahren”, erklärt Bühner. Damit sich niemand verletzt, ist ein Einführungskurs vor Benutzung der Anlagen Pflicht, für die man dann in Blocks von zweieinhalb Stunden bezahlt. Weitere Skateboardtrainings und Freestyle-Kurse können ganz nach Gusto besucht werden, für Langeweile bleibt also kaum Zeit.

Im Rutesheimer Gewerbegebiet am Autobahnanschluss gelegen, ist die ungewöhnliche Sporthalle europaweit die größte ihrer Art und die erste in Deutschland. Als Vorbild diente eine Schweizer Einrichtung in Laax, die das Projekt in Rutesheim unterstützt hat und ein Franchisekonzept entwickelte, um die Marke noch weiter in Europa zu etablieren. In die Region gebracht hat das außergewöhnliche Freizeitprojekt der Architekt Cliff Rohrbach, dessen Kinder den Freestyle-Park im Ski-Urlaub in Laax an einem Schlechtwettertag mit Begeisterung nutzten.

Die Chancen, dass sich die Schweizer Erfolgsgeschichte – Freestyler aus ganz Europa pilgern seit der Eröffnung 2010 dorthin – in Rutesheim wiederholen wird, stehen gut. “Im ersten Jahr planen wir mit 30.000 Besuchern”, sagt Bühner. Die Gemeinde im Landkreis Böblingen könnte sich gar zu einem Freizeit-Eldorado in der Region mausern. Gegenüber der neuen Freestyle-Halle befindet sich nämlich ein Freizeitpark mit Waldhochseilgarten, der noch in diesem Jahr um weitere Highlights erweitert werden soll.

© Bild: Freestyle Academy / Julien Fincker
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