"Den Erfordernissen der Pharmazie in allen Beziehungen höchst Genüge zu leisten" – die Vision des Gründers Franz Ludwig Gehe, der 1835 in Dresden die Drogerie- und Farbenwarenhandlung Gehe & Comp. gründete, gilt im inzwischen als Celesio AG firmierenden Unternehmen noch immer als Maxime. Der europäische Marktführer in der Pharmadistribution mit Hauptsitz in Stuttgart ist in 15 Ländern vertreten. Mit den Geschäftsbereichen Großhandel, Apotheken und Dienstleistungen für Pharmahersteller beschäftigt Celesio 33.000 Mitarbeiter und setzt europaweit mehr als 19 Milliarden Euro um.
Das Geschäft von Celesio ist einfach zu erklären, in der Praxis ist es aber höchst komplex: Aus der Vielzahl von Arzneimitteln am Markt soll das jeweils geeignete Medikament innerhalb kürzester Zeit sicher und kostengünstig den Patienten erreichen. "Die Gesundheit des Menschen steht im Mittelpunkt, unser Beitrag ist es, dafür zu sorgen, dass Medikamente, Beratung und Serviceangebote zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen", sagt der Vorstandsvorsitzende der Celesio AG, Fritz Oesterle.
In der Neckartalstraße in Stuttgart-Bad Cannstatt, gleich neben dem Sitz der Führungsholding, wo sämtliche Aktivitäten des Celesio-Konzerns koordiniert werden, befinden sich auch die Stuttgarter Hauptverwaltung und eine Niederlassung der deutschen Celesio-Tochter GEHE Pharma Handel GmbH. Mit Headsets bewehrte Mitarbeiter vor den Bildschirmen sorgen in der Auftragsannahme dafür, dass mittels modernster Distributionslogistik über 450 Apotheken in Baden-Württemberg bis zu sechs Mal täglich mit Medikamenten beliefert werden. Mehr als 95 Prozent der täglich rund 29.000 Aufträge gehen allerdings per Datenfernübertragung ein. Auch die Kommissionierung, das Zusammenstellen der Bestellungen, wurde Ende der 1990er Jahre automatisiert, mindestens 60 Prozent der im Lager anfallenden Arbeit werden heute vollautomatisch erledigt. Vor allem im sensiblen Kühlbereich, wo beispielsweise Blutprodukte lagern, in der Endkontrolle oder wenn ein besonders hohes Auftragsvolumen auszugleichen ist, bleibt die menschliche Arbeitskraft unersetzlich. So sind rund 80 der 110 Mitarbeiter der Stuttgarter GEHE-Niederlassung im Lager beschäftigt.
Zu Beginn des Lagerdurchlaufs bewegen sich in den weiträumigen, von gewaltigen Regalen dominierten Lagerhallen leere blaue Kisten über Fließbänder. Über Strichcodes werden Lieferscheine identifiziert und mit Hilfe von Pressluft in die Kisten befördert. Dann spucken Kommissionierautomaten die gewünschten Medikamente aus und Lagermitarbeiter befüllen die Wannen, je nach Auftrag, zusätzlich mit Ware. Eventuelle Fehler werden per Gewichtskontrolle ermittelt; das elektronische System erkennt selbst minimale Abweichungen. Ehe die Behältnisse maschinell gedeckelt, versiegelt und etikettiert werden, um von der Hausspedition per PKW zugestellt zu werden, wird die Rechnung ausgedruckt und eingelegt, der Lagerrechner steuert den ganzen Prozess. Die Fehlerquote liegt bei höchstens 0,1 Prozent. Bis eine Box den vollautomatischen Verteilungsprozess von der Auftragsannahme bis zum Versand durchlaufen hat, vergehen durchschnittlich 30 Minuten.
Celesio ist längst ein European Player mit Töchtern in 15 Ländern
Mit dem Pharmagroßhandel, der inzwischen in 13 europäischen Ländern vertreten ist, erwirtschaftet der älteste Geschäftsbereich der Celesio AG über 80 Prozent des Umsatzes und 60 Prozent des Ergebnisses. Dem Apothekengeschäft, in das Celesio mit dem Erwerb des britischen Pharma-Großhändlers und Apothekenbetreibers AAH im Jahr 1995 eingestiegen ist, verdankt das Unternehmen bereits 15 Prozent seines Umsatzes und 37 Prozent seines Ergebnisses. Auf das ertragsstarke Apothekengeschäft in Europa will Celesio in Zukunft verstärkt setzen; in Deutschland allerdings dürfen keine Apothekenketten betrieben werden.
Mit seinem jüngsten Geschäftsbereich Celesio-Services nutzt das Unternehmen angestammte Kernkompetenzen in Logistik, Lager und Marketing, um Pharmaherstellern ein breites Dienstleistungsangebot zu offerieren. Mehr als 80 Prozent des Konzernumsatzes von über 19 Milliarden Euro macht die Celesio AG inzwischen außerhalb Deutschlands: In 15 europäischen Ländern, darunter Frankreich, Großbritannien, Italien und Norwegen, gibt es Tochterunternehmen; insgesamt beschäftigt der "European Player" aus Stuttgart rund 33.000 Mitarbeiter. Die im Jahr 2002 implementierte neue Konzernstruktur trug der internationalen Ausrichtung Rechnung; die Umbenennung der vormaligen GEHE AG in Celesio AG im Jahr 2003 hat den internationalen Anspruch und das neue Selbstverständnis als Healthcare-Unternehmen auf der Namensebene nachvollzogen.
Demografie und medizinischer Fortschritt als permanente Wachstumstreiber
Der Dresdner Franz Ludwig Gehe hätte schon mehr als ein Visionär sein müssen, um zu ahnen, welche Entwicklung das Geschäft nehmen würde, das er im Jahr 1835 gründete. Indes zeugt seine Idee, die Versorgung der Apotheken mit Grundstoffen zur Herstellung von Arzneimitteln zu standardisieren von großem Weitblick. Er hatte eine glückliche Hand, und auch seinen Nachfolgern blieb der Erfolg treu. Seit 1903 firmiert Celesio als Aktiengesellschaft und zählt zu den ältesten börsennotierten Unternehmen Deutschlands. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Hauptsitz erst nach München, 1981 nach Stuttgart verlagert.
Den anhaltenden, großen Erfolg von Celesio erklärt Vorstandschef Oesterle mit der Effizienz, dem profitablen Wirtschaften und der internationalen Ausrichtung des Unternehmens. Zudem sei man in einem Zukunftsmarkt tätig: "Die demografische Entwicklung und der medizinische Fortschritt sind die wichtigsten Wachstumstreiber." Ein Rekordergebnis wie 2004 mit einem Ergebnissprung um mehr als 25 Prozent kann und muss nicht die Regel sein, aber Celesio sieht sich für die Zukunft bestens aufgestellt. "Der Pharmamarkt wächst mittel- und langfristig, und zwar nachhaltig, das ist eine gute und verlässliche Grundlage für das künftige Wachstum von Celesio", sagt Oesterle. "Anders als ein Pharmahersteller sind wir nicht vom Erfolg einzelner oder einiger weniger Medikamente abhängig." Dass man bei Celesio nicht nur Erfolge feiert, sondern auch die gesellschaftspolitische und soziale Verantwortung erfolgreicher Unternehmen ernst nimmt, unterstreicht das Engagement für die internationale Hilfsorganisation Ärzte für die Dritte Welt.
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