Die IST Metz GmbH entwickelt, produziert und vertreibt Anlagen zum umweltfreundlichen Härten und Trocknen von lösemittelfreien Farben, Lacken und Silikonen mittels UV-Technologie. Das 1977 gegründete Unternehmen aus Nürtingen, Region Stuttgart, ist zu einem der weltweit führenden Anbieter von UV-Trocknungssystemen geworden. Die positiven Eigenschaften der Ultraviolettstrahlen – kurze Aushärtungszeiten, hoher Glanzgrad bei Lacken, hohe Kratzfestigkeit und hohe Chemikalienbeständigkeit – überzeugen vor allem die grafische Industrie, die zu den Hauptkunden von IST Metz gehört. Doch auch in der Automobil- und der Hausgeräteindustrie sind deren UV-Systeme gefragt. Zur längst international tätigen IST Metz-Gruppe gehören heute dreizehn Firmen, sie beschäftigt weltweit mehr als 500 Menschen. Rund 85 Prozent des Umsatzes – im laufenden Jahr sollen es 90 Millionen Euro werden – erwirtschaftet IST Metz im Ausland.
Mit Hilfe von Ultraviolettstrahlen können Farben und Lacke in Sekundenbruchteilen “getrocknet” werden. Unzählige Produkte – Shampoo- und Duschgelflaschen, Flugtickets, Aludeckel für Joghurtbecher, Alkohol- und Parfümverpackungen, sogar der Sicherheitsstreifen auf Geldscheinen – werden mit Hilfe von UV-Technologie bedruckt oder veredelt. In den meisten Fällen stammt diese Technologie von IST Metz aus Nürtingen in der Region Stuttgart. IST Metz entwickelt, produziert und vertreibt Anlagen zum umweltverträglichen Härten und Trocknen von lösemittelfreien Farben, Lacken und Silikonen und gehört damit zu den weltweit führenden Anbietern von UV-Trocknungssystemen. Trocknungsanlagen mit Infrarot-Warmluft-Technologie ergänzen das Programm. “Wenn wir Besuch aus den asiatischen Ländern haben, nenne ich uns immer scherzhaft “Männer der Sonne” denn UV-Licht kommt ja von oben und ohne UV würden wir, die Tiere und Pflanzen nicht existieren”, erklärt Joachim Jung, Geschäftsführer der IST Metz GmbH. “Wir machen nichts anderes, als das, was uns die Natur milliardenfach vorgemacht hat, für neue Anwendungen umzusetzen.” Bei der so genannten UV-Härtung basiert der Trocknungseffekt auf der Polymerisation, also der Mehrfachbindung von Molekülen zu langen Molekülketten. Die benötigte Energie wird in Form von UV-Strahlung übertragen.
Immer im Mittelpunkt: Die UV-Lampe
Das “IST” im Firmennamen steht für das Verfahren der “Impuls-Strahlungs-Trocknung”, das 1968 in einer Entwicklungsabteilung der Robert Hildebrand Maschinenbau GmbH in Oberboihingen bei Nürtingen erfunden worden war. Technischer Leiter jener Entwicklungsabteilung war der Ingenieur Gerhard Metz. Unter Beteiligung des Stuttgarter Backmaschinen- herstellers Werner & Pfleiderer wurde im Jahr 1977 das neue Unternehmen Werner & Pfleiderer – Hildebrand Strahlentechnik GmbH ausgegründet. Gerhard Metz und seine Frau Renate übernahmen 1982 dieses Unternehmen und firmieren seitdem als IST METZ.
“Ultraviolettstrahlen überzeugen durch kurze Aushärtungszeiten, einen hohen Glanzgrad bei Lackierungen, hohe Kratzfestigkeit und hohe Chemikalienbeständigkeit”, erklärt Gerhard Ohmacht, Marketingchef bei IST Metz. Besonders in der grafischen Industrie und überall dort, wo höherwertige Verpackungen, Hochglanz- oder Metalleffekte gefragt sind oder Bleche beschichtet werden, können UV-Einbaueinheiten eingesetzt werden. “Viele Produkte können erst durch den Einsatz der UV-Technologie wirtschaftlich und technisch sinnvoll hergestellt werden”, so Gerhard Ohmacht.
Quecksilber-Hochdrucklampen als Quellen des UV-Lichts bilden den Mittelpunkt jeder UV-Anlage. Jede UV-Lampe, die in eine Anlage eingebaut wird, muss einen hohen Wirkungsgrad aufweisen und gleichzeitig starken thermischen und mechanischen Einflüssen standhalten. Um dies zu garantieren, entwickelt und produziert IST Metz alle UV-Lampen selbst. “Wir haben sehr früh erkannt, dass man nur dauerhaft erfolgreich sein kann, wenn man die Komponenten im eigenen Haus herstellt”, erklärt Joachim Jung. “Die Kernkomponenten sind die UV-Lampe selbst, die Vorschaltgeräte, der Reflektor, der hinter der Lampe sitzt, das Kühlsystem, die elektronische Steuer- und Regeltechnik und natürlich die Anlage selber, die wir schon immer hier im Haus gebaut haben.” Die Effizienz des Systems hängt von Reflektorgeometrien und Beschichtungen ab. Je nach Produktionsprozess, Beschaffenheit der Substrate oder Wärmeempfindlichkeit werden unterschiedliche Reflektoren eingesetzt.
Hightech für Chinas Zigarettenindustrie und der Traum vom UV-lackierten Automobil
An die Kunden in aller Welt liefert IST Metz sowohl komplette UV-Anlagen als auch einzelne Komponenten. In der grafischen Industrie werden UV-Einbaueinheiten oder mobile Anlagen für Druckmaschinen jeder Formatgröße eingesetzt. UV-Härtungseinheiten werden vor allem in der Kunststoffindustrie, der Stahlindustrie und der Automobilindustrie für die Silikonisierung, Klebervernetzung und Lackierung eingesetzt. “Außerdem verkaufen wir viele Maschinen an Chinas Zigarettenindustrie”, sagt Joachim Jung. “Weil diese enorm unter Plagiaten zu leiden hat, können sich die Hersteller nur über teuere Verpackungen von Produktfälschern unterscheiden, und dazu ist UV-Technologie nötig.” Aber auch hochwertige Parfüm- und Whiskyverpackungen macht die UV-Technologie unverwechselbar, selbst die neuen 20- und 50-Dollar-Noten sind IST-getrocknet. Kunden sind Druckmaschinenhersteller wie die Heidelberger Druckmaschinen AG oder MAN Roland AG sowie die Hausgeräte- und die Automobilindustrie. Fahrzeugsscheinwerfer etwa werden seit über 15 Jahren mit der UV-Technologie von IST lackiert. Einen großen Traum hat Joachim Jung allerdings noch: “Ich möchte, dass irgendwann einmal das komplette Auto UV-lackiert wird, aber diesen Ruhm werden wohl erst meine Nachfolger genießen.”
Mit dem Markt Deutschland nie zufrieden gegeben
Noch als kleines Haus mit einem Dutzend Mitarbeitern brachte IST Metz den Export in Gang. IST France wurde bereits im Jahr 1983 gegründet. Heute gehören dreizehn Firmen zur Unternehmensgruppe, die über 500 Mitarbeiter beschäftigen. In England, Italien, den USA, den Niederlanden, Spanien und Schweden unterhält IST Metz Tochterunternehmen, in China ein Vertriebsbüro. Mit einem Engagement in Indien liebäugelt Joachim Jung noch. Ein dichtes Netz von Handelsvertretungen sorgt dafür, dass die Firmengruppe global präsent ist. “Es gab nie ein Argument dafür, sich mit dem deutschen Markt zufrieden zu geben”, sagt Jung und betont: “Gut 85 Prozent des Umsatzes erzielen wir im Ausland.” In diesem Jahr soll der Gesamtumsatz 90 Millionen Euro überschreiten.
Das Nürtinger Unternehmen präsentiert sich regelmäßig auf rund 20 Messen, jährlich verlassen mehr als 500 UV-Anlagen die Produktionshallen. “Wir erkannten früh, dass für den einen oder anderen Drucker die Hürde, auf UV-Technik umzusteigen sehr hoch ist”, sagt Marketingchef Gerhard Ohmacht. “Deshalb haben wir das weltweit einzige UV Transfer Center, ein eigenes Schulungszentrum mit einer großen Bogenoffset- Druckmaschine eingerichtet.” Die komplett auf UV-Härtung ausgerichtete Maschine verfügt über sieben Druckwerke, Lackwerk und eine verlängerte Auslage.
Laut einer Studie eines großen Rohstoffherstellers, werden weltweit 24,5 Millionen Tonnen Lacke und Farben hergestellt, ein Prozent davon entfällt auf strahlungshärtende Systeme. Bis zum Jahr 2012 wird sich der Verbrauch auf 34 Millionen Tonnen und der UV-Härtungsanteil auf zwei Prozent erhöhen. “Das Potenzial unserer Branche wird sich damit verdreifachen”, rechnet Joachim Jung hoch und schmiedet bereits Pläne für weitere Expansionen.
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