Der europaweit größte Anbieter für wissensbasierte Robotersysteme ist in der Region Stuttgart zu Hause. Mit einer vollautomatischen Würstchensortieranlage hatte die Fellbacher imt robot AG im Jahr 1997 für Aufsehen gesorgt und Pionierarbeit in der Robotertechnologie geleistet. Heute gilt das mittelständische Hightech-Unternehmen, das Firmenchef Peter Nagler 1985 als Planungsbüro für Steuerungstechnik gegründet hatte, als erste Adresse, wenn es um anspruchsvolle, automatische Verpackungsprozesse geht. Das innovative, flexibel einsetzbare Ulixes-System bewältigt unterschiedlichste Sortier-, Kommissionier- und Einlegearbeiten. Der Full-Service-Dienstleister für Steuerungs- und Robotertechnik imt robot AG beschäftigt rund 50 Mitarbeiter.
Würstchen sind eigentlich eine simple Sache: Für den Konsumenten unterscheiden sie sich vor allem durch verschiedene Geschmacksrichtungen. Aus der Sicht eines Roboters sieht das jedoch anders aus. Für ihn geht es nicht um Varianten wie weiße oder rote Wurst, Nürnberger
oder Thüringer, sondern um die äußerliche Beschaffenheit. Denn kein Würstchen gleicht in Form und Größe haargenau dem anderen; zudem ist die Wurst-Pelle für Robotergreifarme eine schwierig zu handhabende Oberfläche. Die automatische Verpackung von Würstchen ist deshalb ein höchst komplizierter Arbeitsgang.
Der Fellbacher imt robot AG gelang es erstmals, diesen zuvor nur manuell ausführbaren Arbeitsgang zu automatisieren und industriell umzusetzen. Das intelligente Robotersystem wurde nach dem findigen Sagenhelden Odysseus "Ulixes" genannt. Der Ulixes-gesteuerte imt-Würstchensortierer kam erstmals im Jahr 1997 bei einem deutschen Discounter zum Einsatz, inzwischen ist die einzigartige Anlage sogar schon mit den Weihen der Kunst geadelt: Der Würstchensortierer wurde bereits im Kölner Museum für angewandte Kunst ausgestellt. Das technische Prinzip kann natürlich nicht nur auf Würste angewendet werden. "Die Ulixes-Technologie kann grundsätzlich überall eingesetzt werden, wo anspruchsvolle Verpackungsprozesse gefragt sind", erklärt Frank Hack, Leiter des imt-Geschäftsbereichs Vertrieb und Marketing. Gerade bei Verpackungsarbeiten, die aufgrund ihrer Komplexität bislang nur manuell zu bewältigen waren, spiele das eine wichtige Rolle, so Hack; die Ulixes-Technologie habe eine der letzen Lücken zwischen Vollautomatisierung und Handarbeit geschlossen.
Von imt entwickelte und implementierte intelligente Roboter kommen in der Lebensmittel- und Konsumgüterindustrie ebenso zum Einsatz wie in der Pharmaindustrie; der europaweit größte Anbieter für wissensbasierte Robotersysteme beliefert inzwischen Kunden in mehr als zehn Ländern.
Ulixes-Technologie schließt Lücken in der Automatisierung
Für ein Werk des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim GmbH in Bedford, Ohio (USA) hat die imt robot AG jüngst zwei komplette Verpackungsanlagen geliefert. Gegenwärtig verhandelt man mit der Henkel KGaA; diesmal geht es darum, Kunststoffflaschen zur Befüllung mit Leim bereit zu stellen. Die Herausforderung für den Roboter: Unterschiedliche Flaschen müssen vor dem Füllvorgang vom Liegen zum Stehen gebracht werden. Mit dem Verfahren "Pack2Snack", bei dem Würstchen und Kartoffelsalat verzehrfertig in eine Schale sortiert und verpackt werden, sorgte imt bei der letzten "Interpack" in Hannover für Aufsehen.
Wer einer von Ulixes gesteuerten Roboteranlage bei der Arbeit zusieht, hat tatsächlich der Eindruck, die Maschine verfüge über ein Gehirn. Ganz falsch ist das ja auch nicht, nur ist es eben ein Logistik-PC, der die Prozesse intelligent steuert: Chaotisch über das Förderband rollende Würstchen werden von den wie Insektenfühler anmutenden Roboterarmen – bei rund 120 Takten pro Minute – gegriffen, sortiert und gruppiert. Anschließend verpacken und verschweißen Einlegeroboter die sortierten Waren in Folie.
Eine große Ulixes-Anlage verarbeitet bis zu 45.000 Würstchen pro Stunde. "Der innovative Ansatz ist, dass wir nicht individuell programmieren, sondern mit Software-Modulen arbeiten, die entsprechend der Aufgabenstellung parametriert werden", sagt Frank Hack. Gleichfalls von ent-scheidender Bedeutung ist der Einsatz von Kameras an den Laufbändern, denn in der kurzen Zeitspanne zwischen der sensorischen Erfassung des Produkts und dem Zugriff durch den Roboter plant das "Gehirn der Anlage" die adäquate Handhabung.
Auch was die Hygiene betrifft, sind imt-Roboteranlagen Handarbeitsplätzen und herkömmlichen Verpackungsstraßen weit überlegen, denn die vollautomatische Reinigung der Greifer ist in den Ablauf integriert. Die wissensbasierten Robotersysteme übernehmen – beispielsweise bei der Prüfung von Vakuumverpackungen – sogar Aufgaben der Qualitätskontrolle. Gerade in der Lebensmittel oder Pharma-Produktion, wo Keimfreiheit und optimale Hygiene zu 100 Prozent gewährleistet sein müssen, ist dies ein wichtiger, Kosten senkender Aspekt.
imt-Gründer Peter Nagler hat in der Automatisierung Pionierarbeit geleistet
Gegründet im Jahr 1985, war die imt Robot AG als Planungsbüro zunächst auf Steuerungstechnik für Automobil- und Maschinenbau spezialisiert; die Steuerungstechnik ist bis heute ein wichtiger Geschäftszweig. Der gelernte Elektroinstallateur Peter Nagler hatte sich per "Learning-by-doing" in die Steuerungs- und Automatisierungstechnik eingearbeitet, bevor er und sein Experten-Team aus Elektrotechnikern, Informatikern, Kybernetikern und Maschinenbautechnikern sich in den 1990er Jahren auf die Robotertechnologie verlegten. Das Aufsehen, das der Ulixes-gesteuerte Würstchensortierer erregte, habe imt in der Fachwelt viel Anerkennung eingebracht. "Heute ist das Ulixes-System längst Standard", sagt Frank Hack. "Wir arbeiten mittlerweile an der vierten Generation der intelligenten Robotersysteme, die uns vor allem in Bezug auf die Bedienerfreundlichkeit einen großen Schritt nach vorne bringen wird."
Zur Aktiengesellschaft wurde imt robot im Jahr 2001 umgewandelt; Firmengründer Peter Nagler ist heute Vorstandsvorsitzender. Das Unternehmen beschäftigt rund 50 Mitarbeiter. Neben dem Hauptsitz in einem modernen Neubau, dessen Architektur die Unternehmensphilosophie und die Idee des Ulixes-Systems – innovativ, transparent, modular – widerspiegeln soll, wurde inzwischen auch ein Vertriebsbüro in Barcelona eingerichtet.
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