Bambus für’s Auto der Zukunft

Hohenheimer Forscherinnen entwickeln neuartigen Wasserstoffspeicher

Symbolbild: pixabay.com/CC0

Zwei Forscherinnen der Universität Hohenheim haben ein spezielles Verfahren entwickelt, mit dem aus Bambus besondere Aktivkohle zum Speichern von Wasserstoff herstellt werden kann. Diese neuartige Aktivkohle könnte die Nutzung von Brennstoffzellen in alternativen Antrieben vorantreiben.

In einer Brennstoffzelle wird chemische Energie in elektrische Energie umgewandelt. Dadurch kann dann zum Beispiel ein Auto betrieben werden. Ein weit verbreitetes Verfahren in der Brennstoffzellen-Technologie ist die Aufspaltung von Wasserstoff, bei der Energie entsteht.

Um ein Auto mit Brennstoffzellen-Technologie zu betreiben, müssen große Mengen von gasförmigem Wasserstoff mitgeführt werden. Dies wird bis jetzt dadurch ermöglicht, dass der Wasserstoff unter großen Druck gesetzt und so komprimiert wird.

Die neue, aus Bambus hergestellte Aktivkohle aus Hohenheim ist in der Lage, dass dreifache ihres eigenen Gewichts in Wasserstoffgas zu speichern. „Die aufbereitete Aktivkohle bietet bei 1 bar Druck pro 20 Gramm Gewicht eine Fläche von rund sechs Fußballfeldern. Damit lassen sich über 60 Gramm Wasserstoff speichern.“, erklärt Prof. Dr. Andrea Kruse, die am Forschungsprojekt maßgeblich beteiligt ist.

Noch hat die Sache allerdings einen Haken: das Speichern des Wasserstoffgases funktioniert nur bei minus 196 Grad Celsius. „Die tiefe Temperatur schränkt die Anwendungsbreite zwar ein, aber die Ergebnisse machen uns sehr optimistisch in Hinblick auf neue Materialien für die Wasserstoff-Wirtschaft“, erklärt Kruse. Die Forscherinnen wollen die Anwendungsmöglichkeiten der Bambus-Aktivkohle weiter untersuchen und hoffen, in wenigen Jahren ein wirtschaftliches Verfahren entwickeln zu können.

uni-hohenheim.de