Die Nürtinger Albrecht Bühler Baum und Garten GmbH bietet mit ihren 50 Mitarbeitern umfassende Dienstleistungen rund um die Gartengestaltung sowie die Baum- und Gartenpflege an. Der Firmenchef setzt ganz bewusst auf eine hohe Mitarbeiterorientierung. Ist er grundsätzlich davon überzeugt, dass jemand in seinen Betrieb passt, ist er bereit, die Arbeitsbedingungen individuell zu verhandeln. Er nennt das Jobdesign. „Flexibilität ist für mich ein ganz wesentlicher Teil des Gegenwertes, den ich meiner Belegschaft für ihre Arbeitsleistung anbiete“, betont Albrecht Bühler. Hierin sieht er eine große Chance für alle mittelständischen Betriebe.
Fast die gesamte Führungsriege der Firma arbeitet in flexiblen Zeitmodellen – einschließlich des Firmengründers selbst. Der 54-Jährige teilt sich die Geschäftsleitung mit dem langjährigen Mitarbeiter Daniel Mayr, den er zu einem Drittel an seinem Unternehmen beteiligt hat. So konnte Bühler die eigene Arbeitszeit auf 60 Prozent reduzieren – zugunsten seiner zweiten Firma Albrecht Bühler Teamwork.
Auch die Leitung der Gartengestaltung ist auf mehrere Köpfe verteilt. Einer davon ist die Technikerin Isabell Luckert, die eine Vier-Tage-Woche vereinbart hat. Montags ist sie in der Regel nicht im Betrieb. Die Möglichkeit zur flexiblen Zeiteinteilung nutzt die Expertin für Garten- und Landschaftsbau außerdem für eine längere Auszeit im Winter. Ihren Bereich leitet sie gemeinsam mit Eric und Sabrina Proisy. Das Ehepaar hat zusammen eine 150-Prozent-Stelle, die es nach Bedarf untereinander aufteilen kann. Dieses Angebot gilt auch im Falle einer Familiengründung. Für die beiden war dies ein wichtiger Grund dafür, dass Eric Proisy nach einer beruflichen Weiterbildung wieder zu seinem alten Betrieb zurückkehrte.
Albrecht Bühler profitiert direkt von seiner flexiblen Firmenkultur. Während es für viele seiner Wettbewerber schwierig ist, Arbeitszeit frei ausgehandelt qualifizierte Baumpfleger zu gewinnen, bekommt er im Jahr rund 180 Bewerbungen. Er verschweigt allerdings nicht, dass die hohe Flexibilität auch ihren Preis hat. Seine Bereichsleiter raufen sich wegen des Abstimmungsaufwands schon mal die Haare, wenn sie die neuen Wochenpläne aufstellen müssen. Letztendlich sind sie aber gerne dazu bereit, weil sie auch selbst davon profitieren. Und er weist darauf hin, dass es nur funktionieren kann, wenn die Mitarbeiter ihrerseits flexibel sind und sehr viel Selbstverantwortung mitbringen.