Im Viertelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 in England trifft die argentinische Elf auf die Heimmannschaft. Der deutsche Unparteiische Rudolf Kreitlein aus Stuttgart verweist den argentinischen Kapitän Antonio Rattin nach zwei Verwarnungen energisch vom Platz. Dieser weigert sich jedoch minutenlang und wird schließlich von Polizisten vom Rasen eskortiert.
Auf der Rückfahrt vom Spiel stehen Kreitlein und sein englischer Betreuer Ken Aston im Stau. An einer Ampel kommt ihnen die Idee, wie Entscheidungen auf dem Spielfeld für Spieler und Zuschauer weltweit verständlich gemacht werden können: mit Karten in den Signalfarben Gelb für Verwarnungen und Rot für Platzverweise. Unverzüglich stellt Kreitlein den Einfall dem Weltfußballverband FIFA vor, der die Neuerung zur nächsten WM 1970 in Mexiko einführt.
Als erster Unparteiischer zückt dort übrigens der Mannheimer Kurt Tschenscher die Gelbe Karte und verwarnt den Russen Kakhi Asatiani im Spiel gegen den Gastgeber Mexiko. Bis heute vereinfachen die bunten Karten die Kommunikation zwischen Schiedsrichtern und Spielern, nicht nur im Fußball.
Ein großer Fortschritt, denn der Argentinier Rattin beharrt immer noch darauf, den Deutschen Kreitlein einfach nicht verstanden zu haben.