Wilhelm Schickard aus Herrenberg konstruierte 1623 die erste Rechenmaschine der Welt – er ist damit gewissermaßen der Ur-Ur-Urgroßvater des Computers. Schickards Maschine basierte auf dem Zusammenspiel von Zahnrädern und konnte bis zu sechsstellige Zahlen addieren und subtrahieren; zum Multiplizieren und Dividieren nutzte sie Rechenstäbchen. Wo Taschenrechner heute bei einer zu großen Zahl ein „E“ anzeigen, machte sich Schickards Maschine mit einem Glöckchen bemerkbar. Eingesetzt wurde die Maschine vornehmlich für die astronomischen Berechnungen eines großen Zeitgenossen: Johannes Kepler aus dem benachbarten Weil der Stadt.
Als alltagstauglich allerdings gilt erst ein Rechner von 1770, konstruiert vom Pfarrer und „Uhrmacher Gottes“ Philipp Matthäus Hahn aus Scharnhausen. Hahns Modell in Dosenform mit einer zentralen Antriebskurbel konnte von jedem Uhrmacher repariert werden. Ein funktionstüchtiges Originalexemplar steht im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart; Schickards Maschine hingegen ist nicht erhalten, erst 1960 wurde sie nach Zeichnungen rekonstruiert.