Der Leitz-Ordner

Leitz-Ordner: Alte Mechanik (Bild: Esselte Leitz)
Leitz-Ordner: Alte Mechanik (Bild: Esselte Leitz)

Deutschland im Jahr 1871: Bereits mit 25 Jahren erkannte der gelernte Drechsler und Mechaniker Louis Leitz, dass der industrielle Aufbruch zu einer wachsenden Bürokratisierung und höheren Papierbergen führen würde. Die Aktenordnungssysteme, mit denen er als Angestellter in verschiedenen Betrieben konfrontiert wurde, empfand er als umständlich. Er wollte es besser machen und startete eine selbstständige Tätigkeit als Facturabücher- Fabrikant.

15 Jahre später gelang ihm der große Wurf. Die von ihm erfundene Hebelmechanik erlaubte es, eine Blattsammlung zu öffnen, zu schließen sowie einzelne Blätter an jeder beliebigen Stelle einzuordnen und mit Hilfe eines alphabetischen Registers zu sortieren. Das handgeschriebene Suchregister hatte ausgedient. Da Leitz von der Überlegenheit stehender Ordner überzeugt war, nietete er seine Mechanik in einen Bucheinband. Damit war der Leitz-Ordner geboren, der schon bald seinen Siegeszug um die Welt antrat. Für die Produktion wurde in Stuttgart-Feuerbach ein großzügiges Fabrikgebäude erbaut.

Der neuartige Ordner bildete die Grundlage eines rasch wachsenden Unternehmens für Büroartikel, das heute Teil des schwedischen Esselte-Konzerns ist. Bis heute steht der Leitz-Ordner nahezu unverändert in jedem Büro. Sein Erfinder hat in Deutschland erreicht, wovon weltweit die Marketingstrategen träumen: Ein Markenname wurde zum Name für ein Produkt.