James Watt ist bekannt als Erfinder der Dampfmaschine. Dass der Schotte 1779 den Kopierer erfunden hat, wissen wenige. Die „Watt‘sche Presse“ erzeugte einen direkten Abdruck eines mit Spezialtinte beschriebenen Dokuments auf ein durchscheinendes Papier. Ein aus heutiger Sicht umständliches Verfahren.
Umständlich blieb das Kopieren von Dokumenten, bis sich 1948 ein Stuttgarter der Sache annahm: Walter Eisbein. Zusammen mit Konrad Kral und Arno Lippinghoff gründete er in Stuttgart-Zuffenhausen das Unternehmen Develop, das mit dem Blitzkopierer Develop D 10 den ersten sogenannten Trockenkopierer auf den Markt brachte. Das vereinfachte fotografische Verfahren ermöglichte es, erstmals bei Tageslicht und ohne Fixierprozess zu arbeiten. In nur zwei Minuten erzeugte der erste in der Breite nutzbare Bürokopierer eine haargenaue Kopie, so das Werbeversprechen der jungen Firma.
Das neue Verfahren fand in den 1950er- Jahren schnell weltweit Verbreitung, nicht zuletzt durch die Lizenzvergabe des Eisbein’schen Patents an weitere Hersteller. Doch schon in den 1960ern übernahm eine Technik aus den USA die Vorreiterrolle: Das von Xerox entwickelte elektrostatische Verfahren, das auch heute noch in Druckern und Kopierern eingesetzt wird. Develop hatte dennoch Erfolg und die Firma gibt es noch heute: Als Tochter des Konica-Minolta-Konzerns vertreibt Develop vom niedersächsischen Langenhagen aus Systeme und Software zur Dokumentenproduktion und zum Dokumentenmanagement.