In der Verkehrssimulation sehen Fahrzeuge aus wie hintereinander laufende Ameisen. Das inspirierte die Gründer des Kornwestheimer Start-ups Mvmant zu ihrem Firmennamen. Aus den englischen Wörtern „move“ (Bewegung) und „ant“ (Ameise) entstand „Mvmant“.
Blochin Cuius, Riccardo D’Angelo und Stefano D’Angelo, die Gründer von Mvmant, haben eine App für ein flexibles Rufbussystem entwickelt. Die App berechnet Fahrtzeiten und Strecken der Busse und gibt an, wie viele Sitzplätze im jeweiligen Rufbus noch frei sind. Die Kunden buchen ihren Rufbus über die App und geben dabei Start und Ziel an. Der Fahrer folgt der von der App berechneten Strecke und sammelt die Passagiere an den gebuchten Haltepunkten ein.
„Unsere App eignet sich besonders für Randgebiete von Großstädten, wo nachts und am Wochenende weniger Fahrgäste unterwegs sind. Die Verkehrsbetriebe können mit der App ein Rufbussystem einrichten und dadurch solche Strecken abdecken, für die sonst kein öffentlicher Nahverkehr angeboten wird“, sagt Cuius.
Von der flexiblen Mobilitätslösung von Mvmant profitieren die Fahrgäste, die Betreiber der Busse und die Umwelt gleichermaßen. Die Fahrgäste gelangen mit der App preiswert von der Endstation der Bahn bis zu ihrem Arbeitsplatz oder Wohnort. Die Betreiber der Busse sparen Kraftstoff, weil die App Leerfahrten vermeidet – die Rufbusse fahren nur dann, wenn sie gebraucht werden. Die Umwelt wird geschont, weil durch den reduzierten Verkehr weniger Treibhausgase entstehen. „Durch die Routenberechnung unserer App können Verkehrsbetriebe fast die Hälfte der Kilometer einsparen, die ein normaler Bus auf den gebuchten Strecken fahren würde“, erklärt Cuius.
Im Ausland wird die App des Start-ups schon heute erfolgreich eingesetzt. Verkehrsbetriebe in Italien, Slowenien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Bangladesch arbeiten bereits damit. In Italien wird ein Shuttleservice betrieben, der die Strecke zwischen einem Bahnhof und einem Industriegebiet in der Nähe von Rom bedient. In der slowenischen Stadt Novo mesto stellte Mvmant einen Rufbusservice am Stadtrand bereit. In den Vereinigten Arabischen Emiraten beteiligte sich Mvmant am Programm „Dubai Future Accelerators“ und entwickelte ein Rufbussystem für zwei Randzonen von Dubai. In Bangladesch arbeitet Mvmant mit einem Hersteller von Elektro-Rikschas an einem Rikscha-Service in der Peripherie von Dhaka.
Cuius plant, Mvmant künftig auch auf Deutschland auszuweiten und ab 2020 auch deutsche Verkehrsbetriebe für seine Mobilitätslösung zu gewinnen.